Freitagspredigten, 19.09.2025

Solidarität im Guten, Leben nach dem Koran, Rituelles Gebet

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Solidarität im Guten. Ein wichtiger Begriff im Islam sei „Marûf“. Damit sei das Gute, Schöne und Nützliche gemeint. Zu der Prüfung auf Erden gehöre es, den Prinzipien und Werten treu zu bleiben und sie dem Umfeld zu vermitteln. Wo sie missachtet werden, tritt ihr Gegenteil auf, also „Munkar“, was für das Böse, Hässliche und Falsche steht.

Muslime seien aufgerufen, an den Prinzipien des Guten festzuhalten und sie weiterzugeben. Der Prophet (s) habe gelehrt, dass das Wahre das sei, was das Herz beruhigt, während das Schlechte Zweifel hinterlasse. Aktuell werde besonders in Palästina und Gaza diese Prinzipien mit Füßen getreten: Unterdrückung, Leid und Gewalt riefen Schmerz und Entsetzen hervor. Viele Regierungen und Institutionen blieben untätig. Doch es gebe auch Hoffnung:

Menschen verschiedener Religionen und Kulturen stellten ihre Unterschiede zurück und vereinten sich in „Solidarität im Guten“, um für Gerechtigkeit einzutreten. Ein Symbol dafür sei die „Global-Sumud-Flottille“. Sie verfolge keine politischen oder wirtschaftlichen Interessen. Sie versuche allein aus Gewissensgründen, die Blockade zu durchbrechen und humanitäre Hilfe zu leisten. Heute sei sie zum Stolz der Menschheit und zu einer Hoffnung der Notleidenden geworden. 

Leben nach dem Koran

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert den Koran als größte Gnade Allahs. Er sei nicht nur zum Lesen herabgesandt, sondern vor allem zum Verstehen und Leben. Besonders eindringlich seien die Verse, die mit „O ihr, die ihr glaubt!“ beginnen. Sie riefen die Gläubigen dazu auf, ihren Glauben durch Taten zu bestätigen.

Die Predigt erinnert daran, dass der Qur’an zur Geduld und zum Gebet aufruft, zur Dankbarkeit gegenüber Allah, zu Gerechtigkeit und zu verantwortungsvollem Umgang mit Besitz. Er warne vor Zinsgeschäften, Spott, Spionage und übler Nachrede. Gläubige sollten ihr Vermögen auf Allahs Weg einsetzen, aufrichtig Reue zeigen, ihre Familien schützen und sich vor allem mit den Wahrhaftigen verbinden. So entstehe ein Leben, das vom Qur’an geleitet werde und den Gläubigen in dieser Welt wie im Jenseits Halt und Rettung schenke.

Bedeutung des rituellen Gebets

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche die Bedeutung des rituellen Gebets thematisiert. Das Gebet, das aufrichtig und unter Einhaltung seiner Bedingungen und Regeln verrichtet wird, halte den Menschen von Schlechtigkeiten fern. Wer fünfmal am Tag bewusst betet, stärke seine Bindung zu Allah, erweise Ihm Ehrerbietung und legt Ihm Rechenschaft ab.

Das rituelle Gebet sei gleich nach dem Iman die vornehmste Ibādā. Denn es sei die Zusammenfassung aller gottesdienstlichen Handlungen. Die Bedingung Niyya, die Absicht, erfordere Aufrichtigkeit. Es gleiche dem Fasten, denn mit dem Takbir sei dem Betenden ab diesem Zeitpunkt alles Erlaubte verboten. Es umfasse die körperliche Ibādāt wie Qiyām, Qirā’a, Rukū und Sadschda, da dabei die Gliedmaßen beansprucht werden. Schließlich gebe es die Belohnung des Dschihad, wenn man sich bemüht, die teuflischen und egoistischen Einflüsterungen und Gedanken, die einem während des Gebets in den Sinn kommen, abzuwehren. Das rituelle Gebet sei das beste Mittel, die Herzen zu reinigen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.