Ein Kultur- und Bildungszentrum der ATİB in Bremen wurde an zwei Tagen in Folge angegriffen. Die Polizei ermittelt.

Eine Moschee der Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V (ATİB) in Bremen wurde an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Ziel mutmaßlich rassistischer Angriffe. Der Vorfall auf das Kultur- und Bildungszentrum in Bremen sorgte für große Besorgnis in der muslimischen Gemeinde. Am ersten Tag wurden mehrere Einrichtungsgegenstände im Gebäude beschädigt, unter anderem Stühle im Veranstaltungsraum. Am darauffolgenden Tag wurden Mülltonnen vor dem Gebäude in Brand gesetzt. Die Täter sind bislang unbekannt.
Die ATİB-Zentrale verurteilte die Vorfälle in einer offiziellen Stellungnahme aufs Schärfste und sprachen der ATİB Bremen ihr tiefes Mitgefühl aus. Der Vorsitzende des Zentrums in Bremen, Süleyman Tire, sowie die Vorsitzende der Frauenabteilung, Ümmühan Coğan, zeigten sich erschüttert und dankten der Gemeinde für ihre Besonnenheit.
Gemeinsam mit dem Regionalvorsitzenden Yasin Türkyılmaz forderte die ATİB-Leitung von den Sicherheitsbehörden eine schnelle Aufklärung des Falls und die konsequente Bestrafung der Täter. In der Stellungnahme wurde zudem auf die gesellschaftliche Dimension solcher Vorfälle hingewiesen: „Solche Angriffe auf die Kulturzentren und kulturellen Werte von Menschen mit Migrationshintergrund stellen eine ernsthafte Bedrohung für die innere Sicherheit Deutschlands dar. Wir fordern von der Politik, ohne wahltaktische Überlegungen wirksame und nachhaltige Maßnahmen gegen Rassismus zu ergreifen.“ Rassistische Tendenzen sollten nicht nur verbal verurteilt werden – die Politik sollte auch durch sozio-politische und kulturelle Maßnahmen aktiv entgegenzuwirken.
Auch in Offenbach ist letzte Woche ein Vorfall passiert: ein 17-jähriger Jugendlicher ist nach einem mutmaßlichen Einbruch in eine Moschee von der Polizei festgenommen worden. Laut Mitteilung der Polizei wurde der Tatverdächtige in der Nacht zum Mittwoch von einer Streife direkt am Tatort angetroffen. Eine Anwohnerin hatte zuvor ungewöhnliche Aktivitäten auf dem Gelände gemeldet.
Bei der Durchsuchung des Jugendlichen fanden die Einsatzkräfte unter anderem Bargeld. Die bisherigen Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Einbruch dem Diebstahl von Wertgegenständen diente. Hinweise auf ein politisches oder religiöses Motiv liegen laut Polizei derzeit nicht vor. Gegen den Jugendlichen wurde noch am selben Tag Haftbefehl erlassen.