Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Geburt des Propheten (s) (arab. Mawlîd al-Nabî). Vor 14 Jahrhunderten lebten die Menschen in einer dunklen Zeit: Kufr, Unterdrückung und moralischer Verfall bestimmten ihr Leben. In genau dieser Zeit sandte Allah Muhammad (s). Mit ihm kamen Barmherzigkeit, Licht und Hoffnung. Er war der „lebendige Koran“. Er zeigte mit seinem Charakter und seiner Lebensführung, was Allah von Muslimen erwartet.
Ohne den Propheten (s) zum Vorbild zu nehmen, sei der Mensch wie ein Schiff ohne Kompass im Sturm. Mit ihm aber finden sie Halt in der Familie, Vertrauen in der Gesellschaft, Segen im Handel und Treue in der Freundschaft. Seine Sunna sei wie eine Laterne in der Dunkelheit. Doch wer ihr folgen will, muss sie kennen: seine Worte, seine Entscheidungen, sein Verhalten. Deshalb ist es die Aufgabe, eines jeden sein Leben, seinen Charakter und seinen Einsatz zu lernen und ihn seinen Kindern nahezubringen.
Am Mittwochabend begehen Muslime die Mawlîd-Nacht, also die Geburtsnacht des Propheten (s). Diese Nacht erinnere daran, den Propheten zu lieben und aus Liebe das Leben zu verändern.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das Gedenken an den Propheten Muhammad (s) und hebt hervor, dass es wichtiger ist, sein vorbildliches Leben nachzuahmen, als nur seiner zu gedenken. Der Prophet sei gesandt worden, um die gute Moral zu vervollkommnen.
Seine Lebensweise, geprägt von Sanftmut, Geduld, Bescheidenheit und Gerechtigkeit, sei ein praktisches Beispiel für die Gläubigen. Er war freundlich, großzügig und tapfer, respektvoll gegenüber Frauen, barmherzig zu seiner Familie und liebevoll zu Kindern. Er lebte schlicht, ohne Überheblichkeit, und erledigte viele Aufgaben selbst. Der Prophet achtete die Rechte seiner Mitmenschen, war ein gerechter und konsequenter Führer und legte Wert auf Beratung. Die Predigt ruft dazu auf, diese Tugenden ins eigene Leben zu übertragen. Möge Mewlid en-Nabi Anlass für Erneuerung und spirituelle Vertiefung sein.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es ebenfalls um die Geburt des Propheten. Einer der kostbarsten Zeiten, die die Welt seit der Erschaffung des Universums je erlebt habe, sei zweifellos der Tag, an dem der Prophet (s) die Erde mit seiner Erscheinung beehrt habe. Es sei eine wesentliche Aufgabe für jeden Muslim, sich zu bemühen, ein würdiger Angehöriger dieser Umma zu sein, im Bewusstsein, dass der Stolz der Welten Barmherzigkeit vor allem für die Muslime sei. Um die Dankbarkeit für die Zugehörigkeit zu der Umma dieses mitfühlenden und barmherzigen Propheten (s) zeigen zu können, sei es notwendig, den Weg, den er den Menschen aufgezeigt habe, mit aller Kraft zu befolgen, ihn und seine Sunna als Vorbild für ihr Handeln zu nehmen sowie Segensgrüße für ihn zu sprechen und ihm zu widmen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.