Freitagspredigten, 14.10.2022

Prophet (s) als Vorbild, Geduld, Sorgfalt

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Propheten Muhammad (s) als Vorbild. Der Prophet (s) sei das beste Vorbild für Muslime, bis zum Jüngsten Tag. Sein Charakter, seine Lebensart und Verhalten seien vorbildlich für die ganze Menschheit. Er war geradezu der „lebende Koran“. Seine Sunna zeige, wie man die Werte und die Moral des Korans leben könne. Deswegen seien der Koran und die Sunna die Hauptquellen des Islams.

Die Sunna lege die Art fest, wie der Koran verstanden werden könne, erkläre, was unklar sei und lege offen, was verworren sei. Wenn man die Sunna des Propheten (s) verstehe und anwende, verstehe und lebe man dadurch auch gleichzeitig den Koran. Deswegen sei für Muslime die Sunna des Propheten so verbindlich und bestimmend.

Die Ereignisse im Leben des Propheten (s) seien für die Umma eine unverzichtbare Orientierung. An seine Prophetenschaft zu glauben, reiche nicht. Es sei auch notwendig, sich darum zu bemühen, ihm in jeder Hinsicht ähnlich zu sein.

Geduld und Standhaftigkeit

Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die Geduld des Menschen. Geduld bedeute, gegenüber erlittener Mühsal und erfahrenem Leid standhaft zu widerstehen; Es sei der Einsatz, dass negative Situationen zum Positiven gewendet werden. Mit der Zeit erfuhr der koranische Begriff Geduld (Sabr) eine Bedeutungsverengung. Wenn gesagt werde, “sei geduldig”, fällt jemandem als erstes in den Sinn: “ertrage, was dir widerfahren ist”. Diese Definition sei mangelhaft und falsch. Geduld sei nicht das Ertragen von Mühsal und Schwierigkeiten, sondern ihnen die Stirn zu bieten. Auch wenn die vorhandenen Möglichkeiten erschöpfen.

Alle Propheten als Widerstands- und Aktionsmenschen seien für Muslime mit ihrem Leben die schönsten Beispiele. Angefangen von Propheten Nûh (a), der sein Leben damit verbrachte, die Menschen zur einzigen Rettung, zum Schiff des Islam, einzuladen bis zum Propheten Muhammed (s), der nach seiner Prophetie verspottet und ausgegrenzt wurde. Auch der Mensch werde mit unterschiedlichen Sorgen zu Existenz, Besitz und Unterhalt geprüft. Er dürfe aber nicht vergessen, dass unmittelbar neben der Schwierigkeit zahlreiche Erleichterungen seien.

Sorgfältige Ausführung des Gebets

In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die sorgfältige Ausführung des Gebets. Das rituelle Gebet sei eine bedeutsame Ibadat, die Muslime fünfmal täglich verrichten müssen. Daher müsse es zweifellos auf die beste Art und Weise geschehen. Jede Voraussetzung vor dem Gebet nenne man Bedingung und jedes Pflichtbestandteil innerhalb des Gebets nenne man Säule. Diese Säulen müssen ordnungsgemäß mit Sorgfalt ausgeführt werden.

Muslime sollten das Gebet so verrichten, dass die einzelnen Säulen nicht ineinander übergehen, sondern dass man sie voneinander unterscheiden könne. Zum Beispiel sollte der Körper nach dem Aufrichten aufrecht sein und zur Ruhe kommen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.