An einem Bahnhof in Oberbayern wird ein 37-Jähriger auffällig: Unter anderem soll er „Heil Hitler“ gerufen haben. Er ist bereits polizeilich bekannt – mehrfach.

Ein Mann soll im Landkreis Starnberg einer Gruppe von Jugendlichen den Hitlergruß gezeigt und sie mit einer Glasflasche bedroht haben. Nach Angaben der Bundespolizei soll er an einem Bahnhof in Gilching Deutschland beleidigt und Drohungen ausgesprochen haben. Zudem soll er „Heil Hitler“ gerufen und die sechs Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren beleidigt haben.
Der 37-Jährige ist der Polizei bekannt: Er wurde laut Mitteilung bereits wegen des Verdachts der Bedrohung, Sachbeschädigung und Beleidigung sowie Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt.
In Bayern sind im vergangenen Jahr so viele Straftaten aus politisch rechtsgerichteter Motivation begangen worden wie noch nie. Das geht aus der Antwort der bayerischen Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach wurden im vergangenen Jahr 3.612 Straf- und Gewalttaten registriert, die dem politisch rechten Spektrum zugerechnet werden. 2023 waren es noch 3.055 Delikte, im Jahr 2022 nur 2.541.
Unter den mehr als 3.600 Taten sind auch Fälle von Gewaltdelikten – von der schweren Körperverletzung über eine Sprengstoffexplosion bis hin zu einem versuchten Mord. In 20 Fällen wurden Polizeibeamte angegriffen. Die Zahl der rechten Gewalttaten ist damit in den vergangenen vier Jahren um fast 80 Prozent gestiegen, wie der Antwort der Staatsregierung auf die Grünen-Anfrage zu entnehmen ist.
Allein 232 politisch motivierte Straf- und Gewalttaten werden dem Spektrum der Reichsbürger zugeordnet. Unter die Straftaten fallen auch 47 Gewaltdelikte. Überwiegend handelt es sich um Erpressungsdelikte. Es wurden aber auch acht Angriffe auf Polizeibeamte registriert. (dpa/iQ)