Nach Einschätzung von Vertretern der islamischen Religionsgemeinschaften wird nach terroristischen Taten oft Wut und Zorn „auch gegen unschuldige Muslime“ entladen.
Nach Einschätzung von Vertretern der islamischen Religionsgemeinschaften steigt die Zahl der tätlichen Angriffe auf Muslime in Deutschland stetig an. Die Zahl der verbalen Übergriffe sei zurückgegangen, sagte der Beauftragte für interreligiösen Dialog der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), Bekir Alboga, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln.
Nach terroristischen Taten sei immer wieder festzustellen, dass sich Wut und Zorn „auch gegen unschuldige Muslime“ entlüden. „Das ist eine emotional schwierige Situation. Da Übergriffe auf Muslime oder Moscheen in Deutschland nicht gesondert erfasst werden, beruft sich der Verband auf selbsterfasste Fälle. Absolute Zahlen gibt es nicht, bestätigt das Bundeskriminalamt (BKA). Die DITIB hat in diesem Jahr bislang „annähernd 60 Übergriffe“ erfasst, geht aber von einer höheren Dunkelziffer aus.
Auch die Qualität der Angriffe hat sich laut DITIB verändert: von eingeschlagenen Scheiben über eine wachsende Zahl von Schmierereien bis hin zu Brandstiftung und dem Einsatz von Schusswaffen. Zugleich hätten Aufmerksamkeit und Sensibilität von Nachbarn und Gemeinden „auch aufgrund der aktuellen Entwicklungen stark zugenommen, sagte Alboga. (KNA,iQ)