Nach einem einwöchigen Besuch in Österreich zieht UN-Sonderberichterstatterin Ashwini eine ernüchternde Bilanz. Für rassistische Haltungen macht sie vor allem rechte Strömungen verantwortlich.

Österreich hat nach dem Urteil einer UN-Sachverständigen ein Rassismusproblem. Ungeachtet der ethnischen Vielfalt in der Gesellschaft sei rassistisches Überlegenheitsdenken tief verwurzelt und weit verbreitet, erklärte die Sonderberichterstatterin für neue Formen von Rassismus, Ashwini K.P., nach einem einwöchigen Besuch am Dienstag in Wien. Trotz einschlägiger Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsgesetze müsse das Land „dringend weitere wichtige Maßnahmen“ ergreifen.
Die Sonderberichterstatterin verwies auf den Rechtspopulismus in Österreich und dessen zunehmende Präsenz in der Bundes- und Landespolitik. Dies könne Rassismus „stark befeuern“. Ihren Bericht legt die Expertin im Juni 2026 dem UN-Menschenrechtsrat vor.
Ashwini äußerte sich überrascht über eine „Akzeptanz ethnisch-nationalistischer Vorstellungen, laut denen die österreichische Identität grundsätzlich mit weißer Hautfarbe verbunden ist, obwohl rassische und ethnische Vielfalt seit langem in der österreichischen Gesellschaft verankert ist und diese stärkt“. Verbreitet sei auch die Haltung, Rassismus und seine Folgen für die Betroffenen nicht anzuerkennen.
Die Herabsetzung trifft laut Ashwini Personen afrikanischer, arabischer oder asiatischer Herkunft, weiter unter anderem Juden, Muslime und Roma. Als Formen struktureller Ausgrenzung nannte sie Hassreden, Hassverbrechen, Racial Profiling und Diskriminierung in den Bereichen Bildung, Wohnen und Beschäftigung. (KNA/iQ)