Mit einer Palästina-Flagge im Bundestag setzten Abgeordnete der Linksfraktion ein Zeichen der Solidarität. Immer mehr Deutsche sehen das Leid in Gaza als Völkermord und fordern politische Konsequenzen.

Im Bundestag kam es zu einem ungewöhnlichen Protest: Abgeordnete der Linksfraktion entrollten während der Haushaltsdebatte des Auswärtigen Amts eine Palästina-Flagge. Mit der Aktion wollten Lisa Schubert, Cansın Köktürk, Vinzenz Glaser und Charlotte Neuhauuser auf die anhaltende Gewalt im Gazastreifen aufmerksam machen.
Die Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb (SPD), die die Sitzung leitete, forderte die Abgeordneten auf, die Aktion zu beenden. Die Gruppe verließ daraufhin schweigend mit der Flagge den Plenarsaal.
Besonders die Abgeordnete Cansın Köktürk macht immer wieder auf das Leid der Palästinenserinnen und Palästinenser aufmerksam. Bereits zuvor trat sie im Bundestag mit einem Palästina-T-Shirt und dem traditionellen Kufiya-Tuch auf, um ihre Solidarität zu zeigen.
Eine aktuelle Auswertung internationaler Umfragen unterstreicht, dass die deutsche Bevölkerung das Vorgehen Israels im Gazastreifen mehrheitlich ablehnt. So bezeichnen 62 Prozent der Befragten die Angriffe als Völkermord.
Auch in der Frage einer Anerkennung Palästinas als Staat zeigt sich ein klarer Trend: 44 Prozent sprechen sich dafür aus, nur 23 Prozent sind dagegen. Die Daten stammen aus Erhebungen des Meinungsforschungsinstituts YouGov.