Erst geht es um einen Sitzplatz, dann wird eine Frau mit Kopftuch geschlagen und rassistisch beleidigt. Eine Münchnerin geht dazwischen.

Wegen ihres Kopftuchs soll eine Frau in einem Bus in München rassistisch beleidigt und geschlagen worden sein. Eine 41 Jahre alte Frau und ihr 54-jähriger Begleiter beleidigten die 27-Jährige nach Polizeiangaben am Samstag im Streit um einen Sitzplatz. Zudem habe die 41-Jährige die junge Frau geschlagen. Eine 19-jährige Münchnerin sei dazwischengegangen und daraufhin ebenfalls von der Frau und dem Mann beleidigt worden.
Zeugen riefen den Polizeinotruf, woraufhin mehrere Streifen zu dem Bus geschickt wurden. Die 27-Jährige sei leicht verletzt und für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht worden. Gegen die beiden mutmaßlichen Angreifer wird wegen Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
Muslime werden in Deutschland zivilgesellschaftlichen Erhebungen zufolge immer häufiger Opfer von Übergriffen und Diskriminierung. Die Zahl antimuslimischer Vorfälle stieg 2024 drastisch auf einen neuen Höchststand. Dokumentiert wurden 3.080 Übergriffe und Diskriminierungen – eine Zunahme von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1.926).
Im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres wurden in Deutschland 376 islamfeindliche Straftaten registriert – darunter knapp die Hälfte im Internet. (dpa, iQ)