Die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen soll durch zusätzliche Hilfslieferungen verbessert werden. Israel hat einem entsprechenden Abkommen nach europäischem Druck zugestimmt.

Nach Angaben der Europäischen Union hat Israel einer Vereinbarung zugestimmt, die auf eine verbesserte Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen abzielt. EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte, dass unter anderem die Anzahl der täglichen Lebensmitteltransporte per Lkw deutlich erhöht und zusätzliche Grenzübergänge geöffnet werden sollen. Zudem sei vorgesehen, kritische Infrastrukturen instand zu setzen und humanitäre Helfer besser zu schützen. Bestimmte Übergänge zum Gazastreifen über Ägypten sollen nun geöffnet werden.
Ziel dieser Vereinbarung sei es, die Versorgung der Bevölkerung über Bäckereien und öffentliche Küchen im gesamten Gebiet sicherzustellen. Zusätzlich sei geplant, eine Wasseraufbereitungsanlage wieder mit Strom zu versorgen. Die Zusagen seien eine direkte Reaktion auf politischen Druck aus Europa. Mehrere EU-Staaten hatten zuvor die EU-Kommission aufgefordert, angesichts der anhaltenden Einschränkungen bei Hilfslieferungen eine Überprüfung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel in Erwägung zu ziehen. Eine Aussetzung des Abkommens erfolgte jedoch nicht.
Israel setzt derweil seine Angriffe gegen Stellungen, Bunker, Tunnel und Waffenlager der Hamas an mehreren Stellen des Gazastreifens mit großer Intensität fort. Seit Samstagmorgen seien mindestens 129 Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am späten Samstag unter Berufung auf die Krankenhäuser in Gaza. 33 Menschen seien beim Versuch, an humanitäre Hilfe zu gelangen, ums Leben gekommen. Das israelische Militär bestritt in einer früheren Mitteilung, dass seine Soldaten auf Hilfesuchende geschossen hätten. (dpa, iQ)