









Angriffe auf Moscheen auf Rekordhoch: Die DITIB-Antidiskriminierungsstelle zählt 175 Angriffe im Jahr 2024 und warnt vor wachsender Islamfeindlichkeit – besonders in Nordrhein-Westfalen.
Die Antidiskriminierungsstelle der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) hat ihren Jahresbericht zu Übergriffen auf Moscheen veröffentlicht – mit alarmierenden Zahlen: Im Jahr 2024 wurden bundesweit 175 Angriffe auf Moscheen registriert. Damit wurde der bisherige Höchstwert aus dem Vorjahr (137 Fälle) deutlich überschritten. Im Vergleich zu 2021 hat sich die Zahl der Übergriffe sogar fast vervierfacht.
Rund 60 Prozent der Fälle betreffen Drohbriefe, Beleidigungen und Schmähungen, viele davon mit rechtsextremen Inhalten. Auch Sachbeschädigungen, NS-Symbolik und offene Bedrohungen zählen zu den dokumentierten Taten. In 96 Prozent der Fälle richteten sich die Angriffe gegen DITIB-Moscheen.
Laut dem Bericht steht der Anstieg in direktem Zusammenhang mit gesellschaftlichen Debatten, insbesondere seit dem 7. Oktober 2023. Der Nahostkonflikt, rechte Narrative und Verschwörungserzählungen hätten laut DITIB zu einer verstärkten Polarisierung beigetragen.
„Gerade weil die meisten Übergriffe in Nordrhein-Westfalen stattfanden, ist das ein Alarmzeichen für unser Bundesland“, erklärt Dr. Zekeriya Altuğ, Leiter der DITIB-Antidiskriminierungsstelle. „Wir dürfen Muslime nicht länger als Blitzableiter gesellschaftlicher Krisen missbrauchen.“
Die DITIB fordert nun konkrete politische Konsequenzen: besseren Schutz für muslimische Einrichtungen, konsequente Strafverfolgung und eine klare Haltung gegen antimuslimischen Hass. Altuğ mahnt: „Jeder Angriff verletzt nicht nur Gebäude, sondern auch das Vertrauen von Familien und Gemeinden. Wir müssen den gesellschaftlichen Zusammenhalt aktiv schützen.“