









Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) widmet sich dem Hadsch. Der Hadsch sei eine Reise zu einem bestimmten Ort, aber auch eine Reise zu sich selbst. Er sei eine der fünf Säulen des Islams und für viele Muslime ein bedeutender Wendepunkt in ihrem Leben. Wer sich auf den Weg nach Mekka mache, lasse seinen Alltag hinter sich und folge Allahs Ruf.
Doch was macht den Hadsch besonders? Es sei das gemeinsame Erleben: Millionen Menschen aus allen Regionen dieser Welt tragen dieselbe Kleidung, sprechen dieselben Worte und stehen Schulter an Schulter im Gebet. Unterschiede verschwinden. Was bleibe, sei das Gemeinsame, die Zugehörigkeit zu einer großen Gemeinschaft.
Zu den Ritualen des Hadsch gehören der Aufenthalt in Arafat, das Steinewerfen in Mina, das Opfern eines Tieres, der gemeinsame Lauf zwischen Safâ und Marwa. All das habe einen tieferen Sinn. Es gehe nicht um äußere Formen allein, sondern um innere Bewegung: um Reinigung, Bewusstsein, Demut, Selbstüberwindung und Dankbarkeit.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das Opfern zum Kurbanfest. Das Opfern sei ein bedeutender Gottesdienst, durch den Muslime das Wohlgefallen Allahs suchen. Wer geistig gesund und finanziell dazu in der Lage sei, trage die Verantwortung, diesem Gebot nachzukommen.
Das Opfern sei jedoch kein rein äußerlicher Brauch. Es sei keine weltliche Handlung, bei der es lediglich um Fleisch gehe. Es sei ein Zeichen innerer Hingabe und ein spiritueller Akt, der tief in der Geschichte der Menschheit verwurzelt sei – von Adam (a) bis zu Abraham (a). Das Opfer sei keine weltliche Transaktion mit dem Geldbeutel, sondern ein Zeichen innerer Hingabe, das mit Gotteslohn im Jenseits eng verbunden sei. Das Opfertier sei ein Symbol für den Glauben, die Dankbarkeit und die Opferbereitschaft.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Weisheiten des Hadschs. Der Hadsch sei mehr als eine religiöse Pflicht – er sei Ausdruck der Einheit und Hingabe an Allah. Die Kaaba sei Sinnbild für die geistige und körperliche Einheit der Umma. Millionen Muslime aus aller Welt versammeln sich in Mekka, legen dieselbe Kleidung an und vollziehen dieselben Rituale – unabhängig von Herkunft, Sprache oder sozialem Status.
Der Hadsch führt Muslimen vor Augen, wie sich die Propheten Ibrahim (a) und Ismail (a) Allah (mit ganzer Hingabe unterwarfen. Auch der Pilger gibt sein Ego und seine weltlichen Begierden auf und widmet sich vollkommen seinem Herrn. Im Zustand des Ihrām lässt er Besitz, Status und alles Weltliche hinter sich – und begegnet Allah als reiner, einfacher Diener. Der Hadsch verlange Geduld und Selbstbeherrschung. Der Pilger kehre als Botschafter der Umma zurück, erfülle mit dem Willen, die erfahrene Brüderlichkeit und Gottesnähe im Alltag zu leben.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.