









Ein Muslim in Düsseldorf erhielt nach monatelangen Lohnabzügen für seine Gebetspausen eine positive Rückmeldung: Seine Firma zahlte die Beträge zurück und schuf eine dauerhafte Lösung für das Gebet.
Ein außergewöhnlicher Fall von religiöser Toleranz und Fairness sorgt derzeit in Düsseldorf für Aufsehen: Der bei Mercedes-Benz AG Werk beschäftigte Mehmet Yılmaz* hatte monatelang während der Arbeitszeit für seine Gebete das elektronische Zeiterfassungssystem genutzt – mit finanziellen Konsequenzen. Wie die türkische Online-Zeitung camia haber berichtete wurde ihm rund 500 Euro vom Lohn abgezogen. Dennoch hielt Yılmaz an seinen Gebeten fest und nahm die Kürzungen in Kauf.
Wie nun bekannt wurde, erhielt die Unternehmensleitung nach einiger Zeit Hinweise von Kolleginnen und Kollegen, dass Yılmaz regelmäßig während der Arbeitszeit bete. Daraufhin beobachteten Vorgesetzte ihn diskret über mehrere Monate. Dabei fiel Yılmaz durch seine hohe Arbeitsdisziplin und seine konsequente Religionsausübung positiv auf.
Zu seiner Überraschung wurde Yılmaz zu einem Gespräch mit der Geschäftsführung eingeladen. Entgegen seiner Befürchtungen, es könne sich um eine Abmahnung handeln, wurde ihm dort große Anerkennung zuteil. Die Leitung betonte: „Du bist ein wirklich gläubiger und aufrichtiger Mensch. Deine Verlässlichkeit im Beruf und deine Rücksichtnahme auf Gebetszeiten haben uns beeindruckt. Ab sofort musst du dich für deine Gebete nicht mehr ausstempeln.“
Darüber hinaus entschied die Unternehmensleitung, dem Mitarbeiter den gesamten durch die Ausstempelungen verursachten Lohnverlust der vergangenen Monate rückwirkend zu erstatten. Die Geste löste nicht nur bei Yılmaz große Freude aus, sondern fand auch in der Belegschaft breite Zustimmung.
„Ich habe einfach meine Pflicht getan – gegenüber meinem Glauben und meiner Arbeit“, sagte Yılmaz im Anschluss. „Dass dies so wertgeschätzt wird, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.“
*Name wurde von der Redaktion geändert.