









Mit Papst Leo XIV. hat die katholische Kirche ein neues Oberhaupt. Aus der muslimischen Welt kommen Stimmen der Hoffnung: Wird der neue Papst an den interreligiösen Dialog und das soziale Engagement seines Vorgängers anknüpfen?
Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist der neue Papst. Nach nur 24 Stunden Konklave in der Sixtinischen Kapelle wählten die Kardinäle den 69-Jährigen zum Oberhaupt der katholischen Kirche. Er nimmt den Namen Leo XIV. an. Die Wahl des neuen Pontifex sorgt weltweit für Reaktionen – auch aus der muslimischen Welt.
Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), gratulierte Papst Leo XIV. und hob die Bedeutung seines Amtes als moralische und spirituelle Autorität hervor. „Mit der Wahl des neuen Papstes, Papst Leo XIV., beginnt ein neuer Abschnitt für die katholische Kirche. Ich gratuliere ihm und allen Katholikinnen und Katholiken zu diesem bedeutenden Moment“, erklärte Mete. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der neue Papst die Linie seines Vorgängers Franziskus fortführen werde, der sich als Stimme der Schwachen und der Unterdrückten positioniert hatte.
Ähnlich äußerte sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ). In einer Stellungnahme wünschte die IGGÖ Papst Leo XIV. „Kraft und Weisheit für die vor ihm liegende Aufgabe“. Man hoffe, dass sein Pontifikat geprägt sein werde vom „Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Dialog und Frieden“. Die IGGÖ betonte zudem die Bedeutung des interreligiösen Dialogs, den Papst Franziskus mit der Abu-Dhabi-Erklärung über die Brüderlichkeit aller Menschen maßgeblich gefördert hatte.
Papst Franziskus, der von 2013 bis 2025 die katholische Kirche leitete, galt in der muslimischen Welt als Brückenbauer. Sein Einsatz für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Dialog und den Frieden in Gaza fand weit über die Grenzen des Katholizismus hinaus Anerkennung. Die Erwartungen an Leo XIV. sind hoch: In einer Zeit globaler Unsicherheiten hoffen viele, dass er sich als Stimme der Vernunft und des Miteinanders erweisen wird.