









In Dänemark beginnt der erste Prozess unter dem neuen Gesetz gegen Koranverbrennungen: Zwei Männer müssen sich nun vor Gericht verantworten.
In Dänemark beginnt am Freitag ein bedeutender Gerichtsprozess, der die Aufmerksamkeit internationaler Beobachter auf sich zieht. Zwei Männer müssen sich wegen des „unangemessenen Umgangs mit dem Koran“ verantworten. Die Angeklagten sollen im Juni 2024 auf einem Volksfest auf der Insel Bornholm das heilige Buch der Muslime in einem Zelt verbrannt und den Akt zudem auf Facebook gestreamt haben.
Details zu den Identitäten der Angeklagten oder dem genauen Ablauf des Vorfalls wurden bislang von der dänischen Staatsanwaltschaft nicht veröffentlicht. Ein Urteil wird noch am selben Tag erwartet.
Es handelt sich um den ersten Strafprozess seit Inkrafttreten eines neuen Gesetzes im Dezember 2023, das die „unangemessene Behandlung“ religiöser Schriften unter Strafe stellt. Dieses Gesetz verbietet nicht nur das Verbrennen von heiligen Büchern wie dem Koran, sondern auch deren Beschmutzung, Zerstörung oder das Treten mit Füßen. Verstöße können mit Geldstrafen oder Haftstrafen von bis zu zwei Jahren geahndet werden. Der Gesetzgeber reagiert mit dieser Verschärfung auf die Koranverbrennungen im Sommer 2023, die zu heftigen internationalen Spannungen führten.
Die mutmaßlichen Taten der angeklagten Männer werfen auch eine sicherheitspolitische Frage auf: Koranverbrennungen hatten nicht nur zu diplomatischen Konflikten, sondern auch zu gewalttätigen Protesten und Angriffen auf dänische Einrichtungen geführt. Als Reaktion darauf führte Dänemark das neue Gesetz ein, um weiteren Provokationen vorzubeugen und die nationale Sicherheit zu gewährleisten. Doch die Maßnahme stieß auch auf Kritik: Gegner warnten vor einer Einschränkung der Meinungsfreiheit und vermuteten politische Motive hinter der Gesetzesverschärfung.