









Millionen Menschen im Gazastreifen sind eingeschlossen, hungern und leben unter ständigem Beschuss. Sechs UN-Organisationen fordern ein sofortiges internationales Eingreifen – die Lage sei dramatisch wie nie zuvor.
Angesichts der dramatisch eskalierenden Lage im Gazastreifen haben sechs führende UN-Organisationen einen dringenden Appell an die internationale Gemeinschaft gerichtet. In einer gemeinsamen Erklärung schlagen sie Alarm: Über 2,1 Millionen Menschen seien unter fortgesetztem Beschuss, würden ausgehungert und lebten ohne Zugang zu lebensnotwendiger Hilfe.
„Mehr als 2,1 Millionen Menschen sind erneut eingesperrt, werden bombardiert und ausgehungert, während sich an den Übergängen Nahrungsmittel, Medikamente, Treibstoff und Hilfsgüter stapeln“, heißt es in der Stellungnahme, unterzeichnet von den Leitungen des Welternährungsprogramms (WFP), des Kinderhilfswerks UNICEF, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie drei weiterer UN-Agenturen.
Seit über einem Monat lasse die israelische Blockade weder kommerzielle noch humanitäre Lieferungen in das abgeriegelte Gebiet zu – mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung. Besonders betroffen seien Kinder: Über 1.000 von ihnen seien laut UN-Angaben allein in der Woche nach dem Ende der letzten Feuerpause getötet oder verletzt worden – so viele wie nie zuvor seit Beginn des aktuellen Konflikts.
Auch das Gesundheitswesen stehe am Abgrund. Krankenhäuser arbeiteten unter extremsten Bedingungen, viele seien zerstört oder nicht mehr funktionsfähig. Es fehle an chirurgischem Material, Medikamenten und medizinischem Personal. „Lebenswichtige Behandlungen müssen abgebrochen werden, Menschen sterben an eigentlich behandelbaren Verletzungen“, warnen die UN-Vertreter.
Zudem seien Hunderttausende Palästinenserinnen und Palästinenser erneut durch israelische Evakuierungsanordnungen zur Flucht gezwungen worden. „Es gibt keinen sicheren Ort mehr in Gaza“, heißt es in der Erklärung. Die Organisationen verurteilen das „völlige Missachten menschlichen Lebens“ in dem anhaltenden Krieg und fordern ein sofortiges, koordiniertes internationales Eingreifen, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern.