Freitagspredigten, 11.11.2022

Frühling des Gläubigen, Gerechtigkeit, Winternächte

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um den Winter. Der Winter sei die Jahreszeit, in der Muslime ihren Nafs erziehen und Dinge nachholen können. Besonders für diejenigen, die noch nicht regelmäßig beten, sei der Winter eine hervorragende Zeit. Denn die kurzen Abstände zwischen den Gebetszeiten erleichtern das regelmäßige Verrichten des Gebets.

Wer noch ein Buch lesen möchte, seinen Hatm noch zu Ende lesen oder einige Suren und Verse auswendig lernen möchte, habe in diesen Tagen die beste Möglichkeit dazu.

Demnach sollten Muslime auch zusammen mit ihrer Familie die Zeit nutzen, um einen Neuanfang zu machen, Ibâdas, Zikr, Wohltätigkeiten nachzuholen. Die langen Winternächte könne man nutzen, um an Vorträgen und Gesprächszirkeln teilzunehmen. Um den spirituellen Frühling zu erreichen, sollten diese Zeit wertgeschätzt und nicht mit unnützen Dingen vergeudet werden.

Gerechtigkeit

Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die Gerechtigkeit. Gerechtigkeit sei das wichtigste Mittel, das für Gleichheit und Ausgewogenheit unter den Menschen sorge. Gerechtigkeit verleihe somit die Rechtmäßigkeit der individuellen und sozialen Handlungen, und sei das legitimierende Fundament und das moralische Kriterium der Gesellschaft. Chaos, Unruhe, Terror und Anarchie herrschen in Gesellschaften, in denen Gerechtigkeit nicht herrsche.

Sicherlich neige jede Seele dazu, sich im Recht zu sehen. Es sei aber die menschliche und religiöse Verantwortung eines jeden Gläubigen, auf der Seite der Wahrheit zu stehen und dabei zu helfen, dass sich Gerechtigkeit manifestiere, ohne den Einflüsterungen des Teufels zu erliegen.

Begehung der Winternächte

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche die Begehung der Winternächte behandelt. Die gezählten und begrenzten Stunden des Lebens, seien ein großes Kapital, mit dem man sich ewiges Leben verdiene. Eine Zeit, die mit Ibadats begangen werden, gelte als sehr wertvoll. Freie Zeiträume, insbesondere in den langen Winternächten, geben dem Menschen die Gelegenheit, sie besser zu nutzen. So sollte man diese freie Zeit mit mehreren freiwilligen Gebeten nutzen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
DITIB thematisiert hier in einer Predigt Gerechtigkeit. Herrscht in der Islamischen Republik Iran auch Gerechtigkeit? Oder herrschen dort Ungerechtigkeit und Willkür? Wer muss dort in die Pflicht genommen werden? Sind Gehorsamsbereitschaft und Unterwerfung immer Tugenden gegenüber Machthabern und herrschsüchtigen Autoritäten & Despoten?
12.11.22
19:18