Brandenburg

Land will Lehrer für Umgang mit Rechtsextremismus schulen

Die Lehrer an Brandenburger Schulen sollen stärker für den Umgang mit Rechtsextremismus geschult werden.

13
03
2021
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Schulen, Klasse
Symbolbild: Klasse, © by Clemens v. Vogelsang auf flickr, bearbeitet iQ

Die Lehrer an Brandenburger Schulen sollen stärker für den Umgang mit Rechtsextremismus und Rassismus bei Schülerinnen und Schülern fit gemacht werden. Am 24. März werde an sechs Oberstufenzentren das dreijährige Projekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ starten, wie Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Freitag in Potsdam ankündigte.

Mit dem Projekt sollen Lehrerinnen und Lehrer zum einen mehr über Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus erfahren. Zum anderen soll ihre Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit entsprechend orientierten Schülern verbessert werden.

Die Schule sei ein Spiegel der Gesellschaft, sagte die Bildungsministerin. „Daher ist die Schule auch ein Ort, an dem wir Antisemitismus begegnen, an dem wir diskriminierenden Äußerungen begegnen, an denen es Rassismus gibt und an denen es auch rechtsextreme Einstellungen oder Bemerkungen gibt.“ Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen stehe fest auf dem Grundgesetz und vertrete demokratische Werte, sagte sie. „Aber es gibt auch einzelne, die das nicht tun und es gibt eine Reihe von Jugendlichen, die vielleicht auch verunsichert sind.“

Rechtsextremismus in Brandenburg auf Rekordwert

Geplant ist nach Angaben des Ministeriums, dass 19 Lehrkräfte und ein Schulsozialarbeiter der Oberstufenzentren Teltow-Fläming, Cottbus, Elbe-Elster, Barnim sowie in Hennigsdorf und Frankfurt (Oder) daran teilnehmen. Das Vorhaben, bei dem das Bildungsministerium mit der Robert Bosch Stiftung, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Universität Potsdam zusammenarbeitet, wird wissenschaftlich begleitet. In Sachsen ist diese Qualifizierung bereits von 2015 bis 2018 umgesetzt worden, in Niedersachsen startete sie 2018 und läuft bis 2022.

Die rot-schwarz-grüne Regierung in Brandenburg hat im Koalitionsvertrag vereinbart, die politische Bildung an Schulen zu stärken. Die Zahl der Menschen in Brandenburg, die der Verfassungsschutz dem Rechtsextremismus zuordnet, war 2019 so hoch wie noch nie – dabei wurde aber nicht explizit der Rechtsextremismus von Schülerinnen und Schülern untersucht. (dpa, iQ)