Muslime & Zeit

Zeitmanagement: Wie Muslime ihre Zeit effizient nutzen können

Wenn die Zeit einfach nicht reicht, um anstehende Aufgaben abzuarbeiten, ist die Ursache oft schlechtes Zeitmanagement. Warum Zeitmanagement für einen Muslim so wichtig ist und welche Methoden Erfolg versprechen, erklärt Bilal Erkin.

21
09
2019
Symbolbild Zeit

Unsere gesamte Existenz auf der Erde ist nur möglich, weil es die Zeit gibt. Haben wir uns jemals die Frage gestellt, was Zeit überhaupt ist und wie wir sie definieren? Wenn ich diese Frage in meinen Vorträgen stelle, bekomme ich oft Antworten zu hören wie: Zeit

  • bestimmt alles, was einen Beginn und ein Ende hat.
  • ist eine Maßeinheit.
  • nimmt man relativ wahr.

Ja. Alle Antworten sind richtig. Zeit ist tatsächlich relativ; sowohl hier auf der Erde, als auch im Weltall als auch im Jenseits. Uns kommt die Zeit entsprechend länger oder kürzer vor, je nachdem, mit was wir uns in dieser Zeit beschäftigen. Allah sagt über die Zeit im Koran: „(…) ein Tag bei deinem Herrn ist wie tausend Jahre nach eurer Berechnung.“ (Sure Hadsch, 22:47)

Allah ist selbst zeitlos, d. h. er hat keinen Anfang und kein Ende. Er ist es, der die Zeit erschaffen hat und sie unterschiedlich vergehen lässt. Dabei vergessen wir jedoch eins: Zeit ist die größte Gabe Gottes, dessen Wert wir nicht zu schätzen vermögen. Unser Prophet Muhammad (s) sagt in einem Ausspruch: „Schätze den Wert von fünf Dingen, ehe fünf (andere) Dinge nicht eintreffen: Die Gesundheit vor der Krankheit, die Jugend vor dem Alter, den Reichtum vor der Armut, das Leben vor dem Tod, und die freie Zeit vor der Beschäftigung.“

Lebenszeit – wie viel bleibt uns davon noch übrig?

Da keiner von uns weiß, wie lange er zu leben hat, kann auch keiner sagen, wie viel Lebenszeit er noch haben wird. Wissenschaftler sagen: Wenn jemand durchschnittlich 75 Jahre alt wird und wir bei ihm alle wiederkehrenden Tätigkeiten wie Schlaf, Essen, Arbeit, Surfen etc. abziehen, bleiben ihm insgesamt 8 Jahre (!), in denen er sich frei entscheiden kann, was er außerhalb dieser Routinen machen will, sprich Ehrenamt, Sport, Spiritualität, Familie und Freunde etc. Ich nenne diese kurze Zeit „Quality Time“. Ohne gutes Zeitmanagement, werden wir sie nicht sinnvoll nutzen können.

Warum ist Zeitmanagement wichtig?

Das Ziel eines erfolgreichen Zeitmanagements sollte sein, dass man in kurzer Zeit seine Aufgaben effizient erledigt, um stressreduziert und gesund zu leben, schnell erfolgreich zu werden und seiner Aufgabe als Mensch auf dieser Erde gerecht zu werden und dadurch das Paradies zu verdienen.

Wer sich keine Gedanken über Zeitmanagement macht, wird schnell merken, dass seine Lebensbereiche unausgeglichen sind. Irgendetwas wird immer zu kurz kommen, auch wenn man in bestimmten Lebensbereichen sehr erfolgreich ist. Aber genau diese Ausgeglichenheit gibt uns das Gefühl der Erfüllung und der Glückseligkeit.

Zeitmanagement-Methoden

Es haben sich mit der Zeit verschiedene Methoden für ein erfolgreiches Zeitmanagement etabliert. Man muss allerdings sagen, dass es keine Zauberformel gibt, die für alle gilt. Es ist Typsache, welche Methode bei wem fruchtet und wie gut funktioniert. Daher empfehle ich verschiedene Methoden auszuprobieren und seinen eigenen Weg zu finden.

Die meisten Methoden lassen sich in drei Phasen abbilden: Planung, Umsetzung, Optimierung.

Planung: Hier werden alle Aufgaben nach Priorität sortiert, in kleine Aufgabenschritte unterteilt und terminiert. (Mögliche Methoden: Eisenhower-Matrix, Getting Things Done, Personal Kanban).

Umsetzung: In dieser Phase werden die Aufgaben im Wettlauf gegen die Zeit erledigt. Dabei beseitigt man alle Ablenkungen und fokussiert sich auf die Aufgabe selbst. (Mögliche Methoden: Clean-Desk Prinzip, Digital Detoxing, Pareto-Prinzip, Pomodoro Methode).

Optimierung: Unter Optimierung versteht sich das Reflektieren der bisher erledigten Aufgaben, um aus Fehlern zu lernen und Abläufe effizienter zu gestalten. Dafür eignen sich in der digitalen Welt Automatisierungen (wie zapier, IFTTT) oder der persönliche Austausch in Gruppen sehr gut. Wichtig ist, dass man auch seine Erfolge visualisiert und sich belohnt. (Mögliche Methoden: Digitalisierung, Papierloses Büro, Nutzen eines Planners, Supervision, MasterMind-Gruppen, Visualisierungen)

Leserkommentare

Kafira sagt:
Zeit ist die größte Gabe Gottes, dessen Wert wir nicht zu schätzen vermögen. so der Informatiker Bilal Erkin. Ich finde: . Nonsense, Zeit ist eine Eigenschaft unseres Universums und nicht ein Geschenk einer Märchen- Figur. Wissenschaftler, welche nach Wissen vorgehen, und nicht nach Esoterik -- wie Hr. Erkin -- beweisen das. Das Universum entstand spontan vor 13,7 Milliarden Jahren. Das ist wissenschaftlich und nicht ' theologisch ' oder esoterisch gesichert. Mohammed und Allah, den Mohammed damals erfunden hat, konnten das noch nicht wissen. Wenn Allah bereits immer, also vor dem Universum da war, wo hatte Er sich denn davor befunden? Hat Allah sich selber geschaffen? Wann? warum nicht schon früher oder später ? Wie geht das, sich selber erschaffen? Können andere Götter sich auch selber erschaffen? Allah hat die Zeit erschaffen - sagt Hr. Erkin. Also, befor Allah die Zeit erschuf gab es keine Zeit. Während dieser NichtZeit entstand / schuf sich Allah. Es gab demnach dennoch eine zeitliche Abfolge von Ereignissen: 1) Allah entstand oder er schuf sich high himself m.E. ist da ein logischer Denkfehler. Kann Allah das? , obwohl Ihm die viel einfachere Pflicht, Muslims für dem Ertrinken zu retten offensichtlich schon überfordert.? 2) Allah schuf die Zeit. das konnte Er nur, weil Er bereits da war. Das macht keinen Sinn, ist ein Widerspruch in sich. Die zeitliche Abfolge von Ereignissen Allah entsteht -- danach -- Allah schöpft die Zeit ist Kennzeichen von bereits bestehenden sequentiellen Ereignisse. das nennen wir Zeit. Zeitablauf, Von einem Informatiker erwarte ich, dass er logisch denken kann, dass er den Nonsens einer Religion aus dem Mittelalter trennen kann von den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Von einem Informatiker erwarte ich, dass er weiss, dass der Begriff ' Unendlich' hypothetisch aber nicht real ist. Nicht einmal das Weltall ist unendlich ( wenn auch unbegrenzt ) Nicht einmal die Anzahl Atome im Universum ist unendlich. Sie beträgt 10 hoch 80. Die Grösse des Weltalls beträgt 10 hoch 80 mal der Durchmessers eines Elektrons. Ob die Zahl - 80 - eine Naturkonstante oder Zufall ist, darüber streiten die Gurus. Lieber Herr Erkin, wachen Sie auf; trennen Sie wissenschaftliche heutige Realität von Esoterische Mittelalterlicher Aberglauben. Gruss, Kritika
22.09.19
2:12
Emanuel Schaub- sagt:
Mit Verlaub: Kafira , mein..Lieblings philosophischer Aüfklärer ... Dr.Kurt Port hat "Zeit als das Nacheinander von Ereignisssen" definiert. Mithin ist sie nicht Eigenschaft des Universums sondern entstand in der nach dem Eintritt des Nacheinander von einem entstehenden Teils der "Materie" zum nächsten bis zu immer komplex- eren "Konfigurationen" derselben bis hin zu dem was wir Geschichte nennen. Wie ich Herrn Erkin verstanden habe ,behauptet er ,das ALLAH weder sich selbst geschaffen hat noch enstanden ist sondern immer schon war (für mich -als Laien -also identisch mit dem Nichts ... was ja eine unberechtigt! "Verseinung" von NICHTS wäre. Im Übrigen bin ich Herrn Erkin sehr dankbar für seine Vorschläge ,mit diesem kostbaren GUT umzugehen. P.S. Wer hat denn da die Namen vertauscht; ich oder der Tippfehler Teufel..? gruß emanujel
23.09.19
12:20
Yunus Emre Yadigaroğlu sagt:
Ich habe eine Frage an Kafira. Wer hat dann die Zeit erschaffen? Etwa die Zeit selbst? Wie konnte es denn das machen, wenn es doch selbst nicht existierte? Wo ist der Anfang und bis wohin kann man den Anfang hinterhergehen? Muss es denn kein Anfang geben, der keinen Anfang hat und den Anfang erschaffen hat?
23.09.19
22:28