Großbritannien

„Visit my Mosque Day“

In Großbritannien fand zum vierten Mal der „Visit my Mosque Day“ statt. Mehrere tausend Besucher nahmen teil, darunter auch die britische Premierministerin.

19
02
2018
Visit my Mosque Day in großbritannien- Jeremy Corbyn (Labour Party), Ufuk Secgin (MCB), Brgermeister von Islington vor der Finsbury Park Moschee by Ufuk Secgin, bearbeitet iQ

In Großbritannien luden Moscheen und islamische Gemeinden unter der Koordination des „Muslim Council of Britain“ (MCB) am 18. Februar zum vierten Mal in Folge zum jährlichen „Visit my Mosque Day“ ein, dem britischen Pendant zum deutschen Tag der offenen Moschee (TOM). Die einzelnen Moscheegemeinden bereiteten eigenständig ein Programm für ihre Gäste vor, dass sich u. a. aus Moscheeführungen, Kurzvorträgen, Koranrezitationen, künstlerischen Darbietungen und kulinarischen Verköstigungen zusammensetze.

„Das Ziel des ‚Visit my Mosque Day’ ist die Verbesserung der nachbarschaftlichen Beziehungen der einzelnen Moscheen, der Versuch, Vorurteile abzubauen, eine Plattform für Dialog und Austausch zu bieten sowie Informationen über die Arbeit und das Engagement von Moscheen aus erster Hand zu vermitteln“, erklärt Ufuk Secgin, Initiator des Aktionstages und Mitglied des MCB gegenüber IslamiQ. „Vor fünf Jahren wurde die Idee in Anlehnung an dem deutschen Vorbild ‚Tag der offenen Moschee’ das erste Mal im MCB diskutiert. Vor vier Jahren haben wir das Projekt dann das erste Mal realisiert. Damals nahmen etwa 40 Moscheen teil. Dieses Jahr waren es mehr als 200 Moscheen“, so Secgin weiter.

Die Resonanz war sehr positiv. Mehrere Tausend Besucher nahmen nach Schätzungen des MCB an dem „Visit my Mosque Day“ teil. Darunter neben zahlreichen Lokalpolitikern auch nationale politische Größen, wie die britische Premierministerin Theresa May, Oppositionsführer und Vorsitzender der Labour Party Jeremy Corbyn sowie Londons Bürgermeister Sadiq Khan.

Corbyn besuchte die Finsbury Park- Moschee, die im letzten Juni Opfer eines islamfeindlichen Anschlags wurde, als Darren Osborne mit einem Van in eine Gruppe von Muslimen vor dem Moscheegebäude fuhr und dabei einen Menschen tötete und mehrere verletzte. Bei seinem Moscheebesuch hielt Corbyn eine Rede, in dem er Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus anprangerte. Premierministerin May würdigte den Aktionstag bei dem Besuch einer Moschee in ihrem Wahlkreis als eine „gute Gelegenheit, den Islam kennenzulernen“.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Im September 2016 hat der kanadische Premier Trudeau unter großer medialer Aufmerksamkeit eine Moschee besucht und dort Reden über Gleichberechtigung geschwungen. Großer Schönheitsfehler daran: In dieser Moschee herrschte strikte Geschlechtertrennung. Politiker sollten etwas wählerischer sein, was die Auswahl von religiösen Einrichtungen betrifft, die sie mit ihren Besuchen beehren.So gibt es beispielsweise in der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin keinen Kopftuchzwang und keine Geschlechtertrennung, auch Homosexuelle sind willkommen.
20.02.18
8:46
Dilaver Çelik sagt:
@Ute Fabel In Synagogen herrscht auch Geschlechtertrennung. Also hetzen Sie leiser.
20.02.18
16:06
emanuel schaub sagt:
Die Geschlechter Trennung ... ist bei objektiver.. Betrachtung u.a. der Gebetshaltung.. schon nachvollziehbar. Mich würde als Frau schon stören ,wenn Männer dabei wären!
20.02.18
17:11
Ute Fabel sagt:
@ Dilaver Celik: Ich würde einem Politiker, dem Gleichberechtigung an Anliegen ist, auch dringend davon abraten eine Synagoge sich besuchen, in der der Geschlechtertrennung herrscht.
22.02.18
11:37