Lutherischer Weltbund

Distanz zu Luthers Islam-Aussagen

Der Lutherische Weltbund will sich von Martin Luthers Aussagen, der Islam sei bedrohlich distanzieren.

11
05
2017
Martin luther
Martin Luther, painted portrait DDC_8741 ©flickr / CC 2.0 by thierry ehrmann, bearbeitet islamiQ

Der scheidende Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Munib Junan, hat eine kritische Auseinandersetzung mit den Aussagen Martin Luthers zum Islam gefordert. Genau wie der LWB sich gegen Luthers Verurteilungen der Katholischen Kirche und des Judentums gestellt habe, müsse er sich auch von dessen Wahrnehmung des Islams als Bedrohung distanzieren, sagte Junan beim Eröffnungsgottesdienst zur Zwölften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes am Mittwoch im namibischen Windhoek. An dem Treffen unter dem Motto „Befreit durch Gottes Gnade“ nehmen rund 280 Delegierte der Mitgliedskirchen teil. Während der Versammlung soll auch ein Nachfolger für Junan gewählt werden.

Junan begrüßte zudem ein kürzlich von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) veröffentlichtes Statement, in dem sie um Vergebung für die deutschen Kolonialverbrechen in Namibia gebeten hatte. Er bot die Unterstützung des LWB für Namibias Versöhnungsprozess mit Deutschland an. Es sei nötig, Erinnerungen an vergangene Ungerechtigkeiten anzuerkennen und zu akzeptieren, damit Heilung möglich werde. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Charley sagt:
Wenn man sich das sehr erbärmliche Bewusstsein vom Wirken des "Sohnes" ( im Kontrast zum Wirken des "Vaters") anschaut, das zumindest ich in fast jeder Begegnung mit der evangelischen "Szene" erlebe, wundert mich dieses Statement nicht. Die sind doch mit ihrem diffusen "Gott"-Gerede selbst fast Moslems, selbst wenn sie sich "Christen" nennen. Wer Christus in sich und in seinen Mitmenschen und der Welt wirkend erkennt, bekennt und lebt, ist Christ (egal welche Religion er praktiziert). Al-Halladsch zB. war in diesem Sinne Christ! Die "Fußwaschung" (Johannes-Evangelium) zeigt deutlich: "Anteil" an IHM hast du erst, wenn du IHN dir in deinem Erdensein (Fuß, wo du am ehesten auch ins beschmutzende, niederste Menschsein eintauchst) helfen läßt. Der Schöpfer ist mächtig. In seiner Ohnmacht (am Kreuz), nur noch von der Kraft der Liebe getragen, erfuhr "Gott" das Menschsein und einte sich diesem, dieses erlösend. Das praktisch zu wissen, heißt Christus kennen. Dieses Wissen zu verwischen, ist gefährlich! Das wusste vielleicht Luther.?!
16.05.17
4:18
Ute Fabel sagt:
Luther hat die Vernunft als die Hure des Teufels bezeichnet. Nach heutigen Begriffen war er ein religiöser Fundamentalist. Positiv an seinem Wirken war lediglich der Umstand, dass er das Machtmonopol der Katholiken gebrochen hat.
16.05.17
7:48