Dönhoff-Preis

Navid Kermani für Verständigung geehrt

Navid Kermani wird mit dem Marion Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung geehrt.

23
11
2016
Navid Kermani
Navid Kermani

Navid Kermani (48), deutsch-iranischer Schriftsteller und Publizist, erhält am 4. Dezember in Hamburg den Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung. Er werde als „ein Brückenbauer zwischen Islam und Christentum, ein kritischer Geist und zugleich ein Versöhner zwischen den Kulturen“ geehrt, sagte Matthias Naß, Juryvorsitzender und Korrespondent der Wochenzeitung „Die Zeit“, die den Preis mit vergibt. Kermani sei in einer politisch und gesellschaftlich schwierigen Situation zu einer moralischen Instanz geworden.

Der Förderpreis geht an den gemeinnützigen Verein Hanseatic Help, der sich für die Erstversorgung und Ausstattung von Flüchtlingen einsetzt. Die Verleihung findet bei einer Festveranstaltung im Deutschen Schauspielhaus Hamburg statt. Die Laudationes halten laut Angaben der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, und die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoguz (SPD).

Die Auszeichnungen sind mit je 20.000 Euro dotiert. In diesem Jahr vergeben „Die Zeit“, die „Zeit“-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung den Preis zum 14. Mal. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
Dieser Preis ist verdient.
24.11.16
1:38
Ute Fabel sagt:
Positiv finde ich bei Herrn Kermani, dass er sich mit der Kulturgeschichte leidenschaftlich und intensiv auseinandersetzt und sie damit andereren Menschen besser zugänglich macht. Ich denke da an seine Veröffentichung "Ungläubiges Staunen. Über das Christentum." Brückenbauer und Versöhner ist Herr Kermani vor allem zwischen den abrahamitischen Religionen. Hingegen ist Herr Kermani meiner Überzeugung nach absolut kein kritischer Geist, ganz im Gegenteil: Werden alte religiösen Dogmen - wie zum Beispiel jenes der Zwangsbeschneidung von Religionsunmündigen - einmal in Frage gestellt, werden diese immer gleich zum unverrückbaren Kulturgut hochstilisiert und die Kritiker pauschal verunglimpft. Kritik an dieser irreversibler Verstümmelung von Kindern an ihren Genitalen im Namen der Religion hat Herr Kermani einfach als „Triumph des Vulgärrationalismus“ verunglimpft.
24.11.16
11:27