









In einem Fachgespräch zur religiösen Vielfalt in Deutschland, betonte der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland die kontraproduktive Wirkung einer vom Staat aufgezwungenen Integration. Auch muslimische Vertreter teilen diese Meinung.
Der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, sieht eine vom Staat „aufgezwungene“ Integration mit Skepsis. Besser und leichter falle eine Integration aus der eigenen religiösen Gemeinschaft heraus, sagte Botmann am Mittwoch bei einem Fachgespräch der Unions-Fraktion zur religiösen Vielfalt in Deutschland. Bei jüdischen Zuwanderern habe das gut funktioniert – religiös und gesellschaftlich.
Für den Islamwissenschaftler Bekim Agai ergeben sich aus der Vielzahl muslimischer Strömungen in Deutschland infolge der Migration auch große Chancen. Für das Miteinander der Muslime, die sich in anderen Weltregionen bekriegten, könne sich diese Vielfalt positiv auswirken, sagte der Direktor des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam in Frankfurt.
Auch der Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Bekir Altaş, findet, dass die staatlich aufgezwungene Integration eine eher kontraproduktive Wirkung auf Menschen habe. „Demgegenüber ist eine aus der eigenen Gemeinschaft heraus entwickelter Integrationswille zielführender und ein ungemeiner Motivationsmotor“. Die Menschen würden viel schneller lernen und sich mit dem Gelernten auch deutlich häufiger identifizieren, weil sie sich mit den Themen nicht nur oberflächlich, sondern auch inhaltlich auseinandersetzen würden, so Altaş. Mus(KNA, iQ)