Schleier und Entschleirung

Ausstellung: Nur ein Stück Stoff?

In Luzern zeigt die Wanderausstellung „Schleier und Entschleierung“ welche Bedeutung das Tuch in der Geschichte hatte und geht der Frage nach, ob es in der heutigen Gesellschaft fremd wirkt. Ein Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung anhand verschiedener Aspekte.

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In der schweizerischen Stadt Luzern wird seit einigen Tagen eifrig über ein Stück Stoff diskutiert. Die einen tragen es auf dem Kopf, die anderen um den Hals. In jedem Kontext wird dem Tuch eine andere Bedeutung beigemessen. Dabei ist dieses Stück Stoff vor allem in der heutigen Gesellschaft ein viel diskutiertes Thema, obwohl es früher kein fremder Anblick war. Wann kann die Gesellschaft also das Tuch akzeptieren, wo liegen die Grenzen? Die Ausstellung „Schleier und Entschleierung“ möchte zeigen, welche Symbolkraft ein Stück Stoff hat und wo ihr Ursprung eigentlich liegt.

In der Westschweiz entstanden, erzählt die Ausstellung in sieben Kapiteln die Geschichte des Schleiers und fördert ein differenziertes Hinsehen. Die Wanderausstellung wurde 2012 von Elisabeth Reichen-Amsler konzipiert und in verschiedenen Städten der Schweiz, wie Zürich und Basel, gezeigt.

Eintritt frei
Ausstellungsort:
Zentrum „MaiHof“
Weggismattstrasse 9
Luzern.

Reichhaltiges Begleitprogramm

Seit dem 28. Oktober kann die Ausstellung „Schleier und Entschleierung“ im Zentrum „MaiHof“ in Luzern besucht werden. Um die Ausstellung mit einem vielfältigen Begleitprogramm zu ergänzen haben sich verschiedene Organisationen in Luzern zusammengetan. Beteiligt sind neben der Universität und der Pädagogischen Hochschule auch religiöse Organisationen, wie die Islamische Gemeinde und die Katholische Kirche.

Das Begleitprogramm reicht von Diskussionsrunden bis zu Selbstexperimenten. In diesem Rahmen konnten bereits Frauen in einem Experiment herausfinden, wie sich muslimische Frauen mit Kopftuch in der Schweiz fühlen. 17 Frauen trugen für einen Tag das Kopftuch und gingen auf die Straße. Zudem wurde darüber diskutiert, welchen Platz das Kopftuch in der Schule hat. Am 14. November wird der Kurzfilm „Hüllen“ gezeigt, anschließend folgt eine Diskussionsrunde. Die Finissage findet schließlich am 16. November statt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 16. November täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen gibt es am 15. November um 14 und 16 Uhr.