Mawlîd-Nacht

Grußbotschaften von DITIB und IGMG

Die Vorsitzenden der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) und der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) haben sich anlässlich der bevorstehenden Mawlîd-Nacht (12. Januar 2013) mit einem Grußwort an die Öffentlichkeit gewandt.

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2014
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Die Mawlîd-Nacht (12. Januar 2013) ist nach islamischem Kalender die Nacht der Geburt des Propheten Muhammad (s). Muslime begehen diese Nacht traditionell mit Gottesdiensten. Die Mawlîd-Nacht wird als eine besondere Nacht wahrgenommen und begangen. Anlässlich dieser Nacht haben die Vorsitzenden der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) und der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) jeweils ein Grußwort veröffentlicht.

Vorbild und Barmherzigkeit

Prof. Dr. Izzet Er, Vorsitzender der DITIB, gratulierte den Muslimen in seinem Grußwort zur Mawlîd-Nacht. Er hoffe, dass diese der Menschheit Segen und Frieden bringen, erklärte Er. Der DITIB-Vorsitzende betonte zugleich die Bedeutung des Propheten Muhammad (s) für die gesamte Menschheit. Man nehme jedes Jahr aufs Neue die Mawlîd-Nacht zum Anlass, um sich der Botschaft des Propheten Muhammad (s) noch einmal zu vergegenwärtigen.

Muhammad (s) sei als „Barmherzigkeit für alle Welten“ gesandt worden. Der Koran weise darauf hin, dass man im Propheten ein Vorbild habe. „Ihn lieben und ihn zum Vorbild nehmen, heißt aber nicht, ihn nur nachzuahmen bzw. seine Sunna auf bestimmte Formalismen zu reduzieren. Vielmehr sind wir hierfür gehalten, seine Sunna und sein Leben in all ihren Facetten zu kennen, seinen Ruf an die Menschheit, der nur ihrem Frieden und ihrem Glück galt, zu aktualisieren und diesen in unser heutiges Leben zu tragen. Ihn und sein vorbildliches Verhalten zum Maßstab für unser Handeln und unser Leben zu machen“, erklärte Er.

Die Mawlîd-Nacht diene dazu, dass Andenken an diese große Persönlichkeit hoch zu halten. In einer Zeit, in der die Menschen immer mehr „individualistisch und eigennützig“ agierten und sich eher von ihren Begierden leiten ließen, als durch moralisch-ethische Werte; In einer Zeit  des allgemeinen Werteverfalls und der Leere, die ein schwacher Glaube hinterlasse, seien alle angehalten diese „große Persönlichkeit besser zu kennen, ihn zu lieben und diese Liebe zu ihm, seine Botschaft sowie sein gutes Verhalten insbesondere auch an unsere Kinder weiter zu geben.“ Denn nur so sei man in der Lage, diese Werte wieder aufleben zu lassen und auf dieser Grundlage ein würdiges Leben zu führen.

Erkennen und Verinnerlichen

Mit einer eigenen Grußbotschaft anlässlich des Geburtstags des Propheten Muhammad (s) beglückwünschte der Vorsitzende der IGMG, Kemal Ergün, ebenfalls die Muslime zur Mawlîd-Nacht. Ergün erklärte, er bitte Allah „er möge uns das Bewusstsein und den Willen schenken, eine Gemeinschaft zu werden, die unserem ehrwürdigen Propheten würdig“ sei. Heute bräuchten die Menschen die Botschaften des Propheten dringender als je zuvor. Ergün betonte: „Für den Propheten, der den Monotheismus zu neuem Leben erweckte und lehrte einzig und allein Allah zu dienen, stand Gerechtigkeit in den Beziehungen zwischen den Menschen immer im Vordergrund.“

Muslime hätten die Ehre, den Geburtstag des Propheten zu erleben. Wesentlich sei jedoch, dass man die „Grundprinzipien, Regeln und Botschaften“, die der Prophet der Menschheit brachte, erkenne und verinnerliche. „Wie können wir behaupten, wir würdigten den Geburtstag des Propheten in gebührender Weise, wenn er dazu aufruft, Menschen nicht zu verleumden, kein Unrecht zu begehen, Gerechtigkeit zu wahren, den Waisen, den Unterdrückten und die Alleinstehenden zu beschützen und Geschwisterlichkeit im Namen Allahs zu üben, wir aber genau das Gegenteil tun?“, fragte Ergün nachdenklich.

Aus diesem Grund müsse man den Koran und die Sunna mit dem Bewusstsein lernen, dass sie das „Licht sind, das uns an jedem Tag unseres Lebens den Weg weist.“ Das bedeute, dass man lernen müsse, welche Bedeutung das Leben des Propheten für einen selbst hat. „Das Gelernte wiederum müssen wir in unserem Leben praktisch umsetzen, und zwar nicht nur aus Anlass des Mawlîds“, sagte Ergün abschließend.