Leuchtturm des Nordens

Moschee in Glinde erhält Auszeichnung für Flüchtlingshilfe

Die Islamische Gemeinde Glinde und die Bürgerinitiative „Glinde gegen Rechts“ werden vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein mit dem „Leuchtturm des Nordens“ ausgezeichnet. Hintergrund ist die Unterstützung von Lampedusa-Flüchtlingen.

05
12
2013
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Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein zeichnet in diesem Jahr für ihr bürgerschaftliches Engagement die Islamische Gemeinde Glinde und die Bürgerinitiative Glinde gegen Rechts mit dem „Leuchtturm des Nordens“ aus. Die Preisverleihung soll unter Teilnahme von Bürgermeister Reinhard Zug am 10. Dezember im Rathaus stattfinden.

Die Moschee in Glinde hat über viele Monate hinweg einer Gruppe von afrikanischen Flüchtlingen aus der sog. Lampedusa-Gruppe in der Moschee am Tannenweg Obdach geboten. Außerdem setzte man sich zusammen mit der Bürgerinitiative für das Bleiberecht der sog. Lampedusa-Flüchtlinge ein.

Besondere Ehre

Arif Tokiçin, Vorsitzender der Islamischen Gemeinde, erklärte gegenüber IslamiQ: „Wir freuen uns als Gemeinde sehr über die Auszeichnung und empfinden es als besondere Ehre. Im Grunde haben wir aber einfach nur unsere Bürgerpflicht getan und sind froh, dass wir helfen konnten.“ Die Flüchtlinge waren im Frühjahr 2013 in Glinde aufgetaucht. Die Moscheegemeinde öffnete ihre Pforten und nahm die Flüchtlinge so gut es ging auf.

Tokiçin erklärte, man habe gar nicht mit einem solch langen Aufenthalt gerechnet. Die Flüchtlinge hätten mittlerweile durch die Stadt Glinde eine neue Bleibe zugewiesen bekommen. Sie kämen aber weiterhin zur Moschee, um sich dort zu treffen, die Gebete zu verrichten und auch um Abends gemeinsam für die Flüchtlingsgruppe zu kochen.

Der undotierte Preis „Leuchtturm des Nordens“ wird vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V. seit 2005 jährlich an Personen oder Gruppen vergeben, die sich in herausragender Weise um die in Schleswig-Holstein Schutz und Zukunft suchenden Flüchtlinge verdient gemacht haben. Mehr Informationen über den Preis „Leuchtturm des Nordens“ im Internet.

Flüchtlingsrat: Sehr gute Zusammenarbeit

Die Flüchtlinge, die aus verschiedenen afrikanischen Staaten stammen und in den Wirren des Kriegs in Libyen auf die Flucht nach Europa geschlagen wurden, hatten zunächst Papiere in Italien erhalten. Doch ohne Arbeit, Unterkunft und soziale Hilfen blieben sie dort der Bettelei anheimgestellt. Schließlich wurden die Männer von den italienischen Behörden zur Weiterwanderung nach Norden genötigt.

So landeten sie zunächst in Hamburg und fanden im Frühjahr Aufnahme in der Moschee der Islamischen Gemeinde in Glinde und vielfältige Unterstützung durch die Bürgerinitiative „Glinde gegen Rechts“. Stadt, Islamische Gemeinde und Bürgerinitiative haben laut Flüchtlingsrat sehr gut zusammengearbeitet und die Flüchtlinge optimal bei ihrem Bemühen um Bleiberecht und Zukunft in Deutschland unterstützt.