Freitagspredigten 11.10.2013

Opfern, Opferfest und Respekt vor Älteren

Die Freitagspredigten setzen Akzente. Opfern als Gottesdienst ist Schwerpunkt bei der DITIB; Tugenden in den Tagen vor und während Opferfestes sind Thema bei der VIKZ. Respekt gegenüber Älteren fordert die IGMG.

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Die IslamiQ-Redaktion gibt jeden Freitag einen kleinen Überblick über die Freitagspredigten (Hutba) der islamischen Religionsgemeinschaften. In dieser Woche legen die DITIB und der VIKZ ihren Schwerpunkt auf das bevorstehende Opferfest, während die IGMG den Respekt gegenüber Älteren thematisiert.

Opfern als Gottesdienst

Das Opferfest steht kurz bevor (15. Oktober). Das nimmt die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) zum Anlass, in ihrer heutigen Hutba über das Opfern als Gottesdienst zu informieren.

Gläubige, die die Pubertät erreicht haben, über die nötigen Finanzmittel verfügen und in den Tagen des Opferfestes nicht auf Reisen sind, seien verpflichtet, ein Opfer darzubringen, so die DITIB. Es sei nach dem Vorbild des Propheten Muhammad üblich, dass man einen Teil des Fleisches des Opfertieres für die eigene Familie behält und „den Rest unter den Verwandten, den Nachbarn und den Bedürftigen verteilt.“

Wie auch bei anderen Gottesdiensten gehe es auch beim Opfern einzig um das Wohlwollen Allahs. „Einzig unsere Haltung, unser Gehorsam und unsere Absicht ist es, die Allah erreichen“, sagt die DITIB und weist darauf hin, dass das Opfern den Gläubigen noch einmal in Erinnerung rufe, standfest zu bleiben.

Besondere Tage

Auch der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert ähnlich wie die DITIB das Opferfest. Der Schwerpunkt liegt aber weniger beim Thema Opfern. Vielmehr wird auf die besondere Zeit vor und während der Festtage hingewiesen. Die ersten zehn Tage im Monat Dhu al Hijja hätten eine besondere Stellung und es sei empfohlen, an diesen Tagen zu fasten.

Das Opfern (Kurban) selbst bedeute „näherkommen“. Es sei auch ein Gruß an bedürftige Menschen und Glaubensbrüder in anderen Ländern. Opfern sei ein Gottesdienst, der den Zorn Allahs besänftige, sein Wohlgefallen anziehe, die Unruhe in der Welt aufhebe und die Menschen befriede, so die VIKZ. Gerade diese Zeit sei auch eine Zeit, „in dem die Vergebung Allahs besonders wirkt.“

Neben den Hinweisen auf die Tugenden für die Festtage, wie früh aufstehen, sich sauber anziehen und Verwandte und Bekannte besuchen, weist die VIKZ auch auf wichtigen Taschrik-Takbir hin. Diese müssten vom Morgengebet des Vortags zum Opferfest an nach jeder Pflicht-Einheit (fardh) fünf Tage lang, bis einschließlich zum Nachmittagsgebet am vierten Festtag, aufgesagt werden.

Respekt vor dem Alter

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) hingegen thematisiert in ihrer Hutba den Respekt gegenüber älteren Menschen, den Muslime aufbringen müssten.

Allah lehre, dass jeder Mensch eine Würde besitze, und empfehle, die Mitmenschen dementsprechend zu behandeln. Mit zwei Überlieferungen vom Propheten wird das Verhalten ausgedrückt, dass von Muslimen gegenüber Älteren erwartet wird: „Wer Jüngere nicht mit Barmherzigkeit und Ältere nicht mit Respekt behandelt, der gehört nicht zu uns.“ (Tirmizî, Birr, 15) „Weißbärtige, ältere Muslime, gerechte Herrscher, regelmäßige Koranleser und gerechte Verwalter mit Respekt zu behandeln zeugt von Respekt Allah gegenüber.“ (Abû Dâwûd, Adab, 23).

Man müsse der abnehmenden Achtung von älteren Menschen in der Gesellschaft entgegenwirken, so die IGMG. Die Falten in den Gesichtern der älteren Menschen sollten uns daran erinnern, „dass Allah sie auf das Jenseits vorbereitet und dass auch wir, inschaallah, ihr Alter erreichen werden.“

Man dürfe auch nicht vergessen, dass die Älteren „unter großen Mühen unser heute gestaltet“ hätten. „Wir sollten uns ihrer „Unantastbarkeit“ bewusst sein, sie veranlassen für uns Bittgebete zu sprechen und sie mit Güte und Liebe behandeln“, so die IGMG abschließend.