Freitagspredigten, 12.09.2025

Unheil, Bildung, Freunde Allahs

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt den Unheil auf der Welt. Dabei geht sie auf den Genozid Gaza und die Verbrechen in andere Regionen wie Ostturkestan ein.

Trotz wissenschaftlicher und technischer Fortschritte erlebe die Welt Grausamkeiten, die selbst in „rückschrittlichen Zeiten“ selten gewesen seien. Allein in Gaza seien über 60.000 Menschen getötet, 150.000 verletzt und mehr als 10.000 vermisst worden. Hunderte seien bereits an Hunger gestorben – ein Geschehen, das von den Vereinten Nationen als Kriegsverbrechen bezeichnet werde.

Die Predigt hebt hervor, dass viele Menschen weltweit unabhängig von Sprache, Religion oder Herkunft ihre Stimme gegen dieses Unrecht erheben. Das Schweigen mächtiger Staaten jedoch sei beschämend. Im Koran heiße es, man solle kein Verderben auf Erden stiften. Unterdrückung könne stark erscheinen, doch am Ende setze sich Gerechtigkeit durch. Als Zeichen der Hoffnung wird die „Globale Sumud-Flottille“ genannt, die humanitäre Hilfe leisten wolle.

Bildung in der Moschee

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert Bildung in der Moschee. Moscheen seien zentrale Lernorte. Der Mensch lerne von Geburt an – zuerst im Elternhaus, später in Schule und Natur. Auch die Moschee sei ein Ort, an dem Wissen vermittelt und Glaube gefestigt werde. Schon die ersten Verse des Korans betonten das Lesen und Schreiben, wodurch die hohe Wertschätzung von Wissen im Islam deutlich werde.

Das Ziel des Islam sei es, Individuen heranzuziehen, die offen für das Lernen seien, die sich weiterentwickeln und die gemäß ihrem Wissen handeln, damit sie später Unwissenheit beseitigen können.

Freunde Allahs

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Freunde Allahs (Awliyā’). Der Koran bezeichne sie als Menschen, die glauben und gottesfürchtig sind und deshalb weder Furcht noch Trauer kennen. Alle Propheten gehörten zweifellos zu ihnen, doch gemeint seien auch andere Gläubige, die durch ihre Nähe zu Allah ausgezeichnet seien.

Hadithe beschreiben die Freunde Allahs als Menschen, deren Anblick an Allah erinnere und deren Liebe allein um Allahs willen sei. Sie stünden am Jüngsten Tag in Sicherheit, wenn andere von Angst und Trauer ergriffen seien. Gelehrte seien die Erben der Propheten, da sie sowohl über religiöses Wissen als auch spirituelle Erkenntnis verfügten.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.