Hemmingen-Arnum

Tötungsfall Rahma – Motiv bleibt weiterhin unklar

Zwei Monate nach dem Tod von Rahma A. in Hemmingen-Arnum gibt es weiterhin kein Motiv. Der Beschuldigte schweigt, die Ermittlungen liefern keine Hinweise.

06
09
2025
Rahma

Zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod von Rahma in Hemmingen-Arnum ist die Frage nach dem Motiv weiterhin offen. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) zuerst berichtet hat, hat sich nun erstmals der Verteidiger des mutmaßlichen Täters zu Wort gemeldet – allerdings ohne nähere Angaben.

Die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte auf Anfrage, dass der Beschuldigte, ein 31-jähriger Deutscher und Nachbar der jungen Frau, die Tat bereits gestanden hat. Er habe eingeräumt, mehrfach auf die 26-Jährige eingestochen zu haben. Rahma stammte aus Algerien, war zunächst als Au-pair nach Deutschland gekommen und hatte zuletzt ein Freiwilliges Soziales Jahr im Klinikum Siloah in Hannover absolviert. Dort wollte sie im Anschluss eine Ausbildung beginnen.

Ermittlungen ohne Ergebnis

Oliver Eisenhauer, stellvertretender Sprecher der Staatsanwaltschaft, erklärte, dass inzwischen alle 16 sichergestellten Speichermedien – darunter Handys und Computer – ausgewertet worden seien. Doch die Hoffnung, darüber Hinweise zum Hintergrund der Tat zu finden, habe sich nicht erfüllt. „Daraus lassen sich keine Anhaltspunkte für Motiv und Hintergründe ableiten“, so Eisenhauer.

Der Beschuldigte sitzt weiter in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Um die Frist von sechs Monaten nicht zu überschreiten, bereitet die Staatsanwaltschaft derzeit die Anklage vor. Mit einer Erhebung sei in ein bis zwei Monaten zu rechnen. Noch offen ist ein Gutachten zur Blutuntersuchung des Mannes. Ein psychiatrisches Gutachten lehnt er bislang ab. Hinweise auf eine frühere psychologische Behandlung wurden nicht gefunden.

Entsetzen über die Tat

Am Vormittag des 4. Juli hatten Anwohner Schreie und Lärm aus dem Mehrfamilienhaus gehört. Sie fanden Rahma schwer verletzt im Treppenhaus. Die 26-Jährige starb noch am Tatort. Beigesetzt wurde sie später in ihrer Heimatstadt Oran in Algerien.

Warum sie sterben musste, ist auch zwei Monate nach der Tat unklar. Zwar gibt es bislang keinen Hinweis auf ein konkretes Motiv. Doch Beobachter schließen ein islamfeindliches Motiv nicht aus. In den sozialen Netzwerken löste der Fall bereits kurz nach der Tat große Empörung aus – viele Nutzerinnen und Nutzer erinnern dabei an die Ermordung von Marwa El-Sherbini in Dresden im Jahr 2009.

Leserkommentare

Cumali Mol sagt:
Derartige traurigen Vorkommnisse haben dazu geführt, dass die Emirat-Ostfriesland-Bewegung unter meiner Führung die niederländisch-deutsche Grenze im Bereich Ostfriesland nicht anerkennt.
07.09.25
18:49