Myanmar

Vertreibung der Rohingya – Täter zur Rechenschaft ziehen

Angst, Vertreibung, Hunger: Vor acht Jahren begann die Vertreibung der Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch. Organisationen fordern, Straflosigkeit zu beenden und Sicherheit zu schaffen.

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08
2025
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Rohingya © Shutterstock, bearbeitet by iQ.
Rohingya © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Anlässlich des 8. Jahrestags der Vertreibung der muslimischen Rohingya am 25. August haben internationale Organisationen an die Lage der ethnisch-religiösen Minderheit in Myanmar wie in Bangladesch erinnert. „Die Urheber und Täter des Völkermords an den Rohingya – das myanmarische Militär – agieren weiterhin völlig ungestraft“, kritisierte Marzuki Darusman vom „Sonderbeirat für Myanmar“ (SAC-M) in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. SAC-M ist eine Gruppe internationaler Menschenrechtsexperten und ehemaliger UN-Diplomaten zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Myanmar.

Bereits am Freitag hatte der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros in Genf, Jeremy Laurence, betont: „Die Beendigung der Straflosigkeit und die Gewährleistung ihres Rechts auf Sicherheit, Staatsbürgerschaft und Gleichberechtigung sind unerlässlich, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.“ Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind zwischen Anfang 2024 und Mitte 2025 rund 150.000 der rund 650.000 noch in Rakhine lebenden Rohingya nach Bangladesch geflohen.

Rohingya werden systematisch vertrieben

Denn laut SAC-M sind im Rakhine-Staat im Westen Myanmars die Rohingya aufgrund des militärischen Konflikts zwischen Myanmars Junta und der Arakan Armee (AA) ernsthaften Gefahren ausgesetzt. Beiden Kriegsparteien werden Gräueltaten sowie Zwangsrekrutierungen vorgeworfen. Auch erlitten Hunderttausende Menschen Hunger.

Yanghee Lee von SAC-M sagte: „Wir wiederholen unseren Aufruf an die Arakan-Armee als De-facto-Behörde, die Einreise internationaler unabhängiger Ermittlungsteams in den Rakhine-Staat zu erleichtern, um diese mutmaßlichen Gräueltaten zu untersuchen, und uneingeschränkt mit ihnen zu kooperieren.“ Die AA kontrolliert den größten Teil von Rakhine und hat in ihren Gebieten eigene Verwaltungen aufgebaut.

„Besorgt über die mangelnde Vertretung der Rohingya auf Konferenz“

Eine UN-Konferenz zur Lage der Rohingya ist für den 30. September in New York geplant. In einer gemeinsamen Erklärung fordern nun mehr als 50 internationale Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International und Fortify Rights, die UN auf, eine Beteiligung der Rohingya sicherzustellen. Sie seien „besorgt über die mangelnde Vertretung der Rohingya auf der Konferenz“. Notwendig sei „eine breitere Palette an Stimmen, darunter auch Rohingya-Frauen, junge Menschen und eine vielfältige, von Rohingya geführte Zivilgesellschaft aus Myanmar, Bangladesch und der weltweiten Diaspora“.

Am 25. August 2017 begann das Militär von Myanmar mit der brutalen Vertreibung von rund 750.00 muslimischen Rohingya aus Rakhine nach Bangladesch. (KNA/iQ)