Freitagspredigten, 03.11.2017

Ehestreit, Gehorsamkeit, Wissenserwerb

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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2017
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um den Streit in der Ehe. Die Familie bilde den Kern der Gesellschaft. Wenn die Familie zerbreche, zerbreche auch die Gesellschaft. Leider sei es inzwischen traurige Realität, dass immer mehr Familien beim geringsten Problem die Scheidung als den denkbar einfachsten Ausweg wählen. Leider sei auch unter Muslimen die Zahl der Scheidungen stark gestiegen. Deshalb sei es heute wichtiger denn je zerstrittene Ehepaare wieder zu versöhnen.

Eheleute verdienen es von allen Menschen am meisten, miteinander versöhnt zu werden. Sie leben zusammen, deshalb kann es vorkommen, dass sie aus verschiedenen Gründen aneinander geraten. Die Aufgabe der Freunde und Familienangehörigen sei es, Streitigkeiten zu beseitigen, bevor sie noch größere Schäden anrichten, da diese ein hohes Maß an Vertrauen genießen und ihre Lösungsvorschläge am ehesten angenommen werden.

Gehorsam gegenüber Allah und dem Propheten

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Gehorsamkeit gegenüber Allah und dem Propheten (s). Heutzutage gebe es neue Bewegungen, die mit schmuckvollen Worten wie “von der erfundenen Religion zur offenbarten Religion zurückkehren” versuchen, den Propheten beiseite zu schaffen versuchen und sich bemühen, ihn zum Verstummen zu bringen, indem sie seine Aufgabe des Erklärens und Kommentierens allein bei sich selbst sehen, indem sie ihre eigenen Ansichten und Meinungen als Religion preisen.

Diesen Worten dürfe kein Gehör geschenkt werden. Vielmehr sei es erforderlich, dass Muslime Allah gegenüber ihre absolute Gehorsamkeit erweisen und dem Propheten (s), besonders in religiösen Fragen, folgen.

Der Segen von Menschen die Wissen erwerben

In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Segen von Menschen die Wissen erwerben. Die islamische Lehre messe der Aneignung von Wissen einen sehr hohen Stellenwert bei und fordere vor allem den Erwerb von Wissen über den Islam. Der Prophet (s) habe zum Beispiel die Ashab al-Suffa selbst unterrichtet und sie als islamische Gelehrte zu Völkern und Stämmen geschickt, die den Islam angenommen haben. Damit habe der Prophet in jenen Regionen vorbildlich das Interesse für mehr Wissen über den Islam gedeckt.

Sowohl beim Studium des islamisch religiösen Wissens als auch bei der tagtäglichen Praxis,  sollte man niemals die Aufrichtigkeit, aus den Augen verlieren. So wie Wissen ohne Praxis keinen Nutzen bringe, bringen auch Gottesdienste seinem Besitzer keinen Nutzen wenn sie ohne Aufrichtigkeit verrichtet werden.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Mich würde interessieren, was es eigentlich wirklich wahrscheinlicher macht, dass Mohammed der wahre letzte Prophet Allahs war, dem der Engel Gabriel den Koran diktiert hat. Die Mormonen glauben dasselbe vom Propheten Joseph Smith, dem vom Engel Moroni der Inhalt des Buch des Moron übermittelt wurde. Die Bahai berufen sich auf die Lehren des Religionsstifters Bahāʾullāh. Drei ganz verschiedene Einschätzungen, die sich gegenseitig ausschließen. Mir scheint keine wahrscheinlicher als die andere. Oder stimmt vielleicht keine der drei und der unendlich vielen anderen angeblichen einzig wahren Offenbarungen? Wäre es vielleicht nicht besser, wenn die Menschen über ethische Fragen selbst nachdenken, anstatt an alten Texten zu kleben?
06.11.17
14:09