Freitagspredigten, 28.11.2025

Halal verdienen, Hindernisse, Dankbarkeit

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt © Shutterstock, bearbeitet by iQ.
Freitagspredigt © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Bedeutung eines halal erworbenen und halal verwendeten Lebensunterhalts. Ein Mensch möge arbeiten, um Wohnraum, Nahrung und Versorgung zu sichern; doch das Verdiente solle erlaubt, gut und dankbar genutzt werden. Der Prophet (s) habe betont, dass der beste Verdienst aus erlaubten Geschäften und eigener Arbeit stamme. Alles, was auf verbotene Weise erworben werde, könne dem Menschen und seiner Familie nicht nützen und möge dem Glauben schaden. Weder Menschen noch Institutionen dürften nach eigenem Ermessen Erlaubtes verbieten oder Verbotenes erlauben.

Die Predigt warnt zudem vor übermäßigem Konsum. Verschwendung gelte ebenso als verboten wie andere eindeutige islamische Verbote. Ein maßvoller Lebensstil sei daher sowohl eine religiöse Pflicht als auch eine Verantwortung gegenüber Umwelt und Mitmenschen.

Um bewusst konsumieren zu können, brauche es gemeinsame Standards und unabhängige Kontrollen. Als Beispiel werdedas Europäische Halal Zertifizierungsinstitut genannt, das Produkte und Prozesse prüfe und damit die Rechte muslimischer Verbraucher schütze.

Hindernisse

Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt den Umgang mit Prüfungen und körperlichen wie geistigen Einschränkungen. Das Leben sei ein Ort vielfältiger Bewährungen; Armut, Krankheit oder Verlust mögen den Menschen herausfordern. Eine besondere Prüfung sei der Umgang mit Behinderung – doch im Grunde seien alle Menschen entweder betroffen oder potenziell betroffen. Wahre Einschränkung liege jedoch nicht im Körper, sondern im Herzen: Blind sei, wer die Wahrheit nicht erkenne; stumm, wer sie nicht spreche; taub, wer Weisheit nicht höre.

Allah schaue nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf Herz und Tat. Der Prophet (s) habe Menschen mit Behinderungen als wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft gesehen und ihnen Vertrauen geschenkt. Seine Haltung zeige, dass das größte Hindernis das Gewissen sei. Wo Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl seien, gebe es keine Barrieren. Die Predigt mahne zudem zu Verantwortung: Vorsorge solle ernst genommen, Sorgfalt im Berufsleben eingehalten und Prüfungen mit Geduld und Dankbarkeit angenommen werden.

Lob und Dank

In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Vorzüge des Danks und des Lobs. Sich für Gefälligkeiten zu bedanken, die einem entgegengebracht werden, sei eine der wichtigsten menschlichen Tugenden. Zwischen Lob (hamd) und Dank (schukr) gebe es einige Unterschiede. Der Lob werde mit der Zunge gesprochen und könne sowohl bei Gaben als auch bei Abwendung von Unglück gesprochen werden. Aber Dank spricht man nur für die Gaben, die einem zuteil werden. 

So gebe es drei Arten der Dankbarkeit. Die Dankbarkeit mit dem Herzen, der Dank mit der Zunge und die Dankbarkeit mit Taten: Letzteres geschehe geschieht dadurch, dass jeder durch die Ibadat und Folgsamkeit seine Seele zum Guten erziehe. 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.