Freitagspredigten, 07.11.2025

Tahadschud, Lob, Würde

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt © Shutterstock, bearbeitet by iQ.
Freitagspredigt © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Ibâda in der Nacht. Das Tahadschud-Gebet sei ein besonderes Nachtgebet, das in der Stille nach dem Schlaf verrichtet werde. Der Prophet Muhammad (s) pflegte das Tahadschud regelmäßig zu beten. Das Nachtgebet, so sagte er, sei die Gewohnheit der Aufrichtigen, bringe den Menschen Allah näher, lösche Sünden und bewahre vor Fehltritten.

Nach den Pflichtgebeten gilt das Tahadschud als das wertvollste Gebet. Es verleiht inneren Frieden, stärkt Geduld und Demut, und öffnet den Weg für angenommene Bittgebete. 

Das Nachtgebet ist besonders im Winter leicht zu verrichten, da die Nächte lang und die Tage kurz sind. Der Prophet nannte ihn deshalb „den Frühling des Gläubigen“. Muslime sollten dem Beispiel des Propheten folgen und die Nächte mit Tahadschud, Zikr und Tawba zu erhellen, und die eigenen Häuser in der winterlichen Stille mit dem Licht des Korans, dem Gebet und aufrichtigen Bittgebeten zu erfüllen.

Lob gebührt Allah

Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt den schönen Namen Allahs al-Hamîd, „dem allen Lob Gebührt“. Allah sei des Lobes würdig, weil Er alles vollkommen, maßvoll und weise erschafft. Der schönste Ausdruck des Lobes sei das Wort „Alhamdulillâhi Rabbi’l-Âlamîn“ – „Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten“. Es eröffne den Koran, werde im Gebet stets erneuert und sei das erste Wort der Gläubigen im Paradies.

Lobpreis bedeute mehr als das gesprochene Wort. Mit der Zunge heiße es „Alhamdulillah“ zu sagen, mit dem Herzen Allah über alles zu lieben. Mit dem Verstand heiße es, Seine Ordnung in der Schöpfung zu erkennen; mit dem Besitz, Seine Gaben recht zu nutzen. Lobpreis zeige sich im täglichen Handeln – in gerechtem Verhalten, in ehrlicher Arbeit, im aufrichtigen Gedenken.

Der Prophet Muhammad (s) habe in allen Lebenslagen Allah gelobt – im Glück wie im Leid, beim Essen, beim Ankleiden, zu Beginn jedes Tages. Er lehrte, dass jede Handlung ohne Lobpreis unvollkommen sei. Die Predigt ruft dazu auf, das Wort „Alhamdulillah“ nicht nur zu sprechen, sondern als Haltung des Herzens zu leben – in Dankbarkeit, Bewusstsein und Liebe zu Allah.

Würde des Menschen

In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Würde des Menschen und der Dienst am Menschen. Unter allen Geschöpfen sei es der Mensch, dem die höchste Würde zukommt. Daher sei es wichtig den Menschen nicht auf sein Äußeres zu begrenzen.

Der Islam verbiete dem Starken den Schwachen zu tyrannisieren, dem Reichen den Armen zu drangsalieren und Leuten von hohem Rang anderen gegenüber hochmütig zu sein und Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Rasse als minderwertig anzusehen. Wenn aber der Mensch seinen Wert nicht wertschätze und die Grenzen der Menschlichkeit mit Füßen trete, werde alles besondere in seinem Leben verlieren.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.