Freitagspredigten, 03.10.2025

Glaube als Kompass, Gebet, Zorn

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

03
10
2025
0
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt den Glauben als Kompass der Menschlichkeit. Der Glaube sei ein Kompass, der dem Leben Sinn verleihe. Er halte das Herz auf dem rechten Weg, führe den Muslim zum Guten und verhindere Ungerechtigkeit und Unrecht. Er sei ein Schutzschild gegen alles Schlechte.

Der wahre Gläubige denke bei allem, was er tue, an das Jenseits. Gleichzeitig bewahre er das Gleichgewicht zwischen Diesseits und Jenseits. Wer sich nur auf das Diesseits fokussiere, vergesse das Jenseits. Ein Leben, das am Jenseits ausgerichtet sei, schenke Demut und Zufriedenheit. Doch ein Leben, das diese vergängliche Welt in den Lebensmittelpunkt stellt, führt zu Gier und Unruhe im Herzen. Darum ist der Glaube, der Kompass, der den Menschen im Leben leite.

Auch der heutige Tag der offenen Moschee finde unter diesem Motto statt.  Seit 1997 öffnen die Moscheen in Deutschland am „Tag der offenen Moschee“ ihre Türen. Seit nunmehr 28 Jahren heißen Muslime an diesem Tag Gäste willkommen. 

Das rituelle Gebet

Die Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union e.V. (DITIB) behandelt das rituellen Gebet (Salah) als Säule der Religion und Schlüssel zum Paradies. Fünfmal täglich lade Allah die Menschen zum Gebet ein – unabhängig von Alter, Beruf oder Gesundheit. Der Prophet (s) habe das Gebet als „beste Tat zur rechten Zeit“ und als „Säule der Religion“ bezeichnet. Am Jüngsten Tag sei es die erste Handlung, über die Rechenschaft abgelegt werde. Wer es aufrichtig und regelmäßig verrichte, dem sei das Paradies verheißen.

Das Gebet sei keine Last, sondern ein persönliches Gespräch mit Allah, ein Bund der Erneuerung. Stehen, Verbeugung und Niederwerfung verkörperten Hingabe, Nähe und Demut. Die gemeinsame Ausrichtung zur Qibla symbolisiere Einheit und Zusammenhalt. Aufrichtig gebetet, präge es den Charakter, stärke Moral und Mitgefühl. So sei das Gebet Quelle von Frieden, Ruhe und Licht.

Überwindung des Zorns

n der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Überwindung des Zorns. Der Zorn sei eine geistige Eigenschaft, die in der menschlichen Natur vorhanden sei, um auf Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Böses zu reagieren. Diese Eigenschaft, die im richtigen Maß in Angelegenheiten wie Religion, Heimat und Ehre eingesetzt werden sollte, sei wie das Feuer, das zum Heizen und Kochen verwendet werde.

Es sei nützlich, solange es das rechte Maß nicht überschreite. Wenn sich jedoch ein Mensch vom Wind des Zorns leiten lasse und dies in Form von Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Rache, und Zerstörung zum Ausdruck komme, dann schade dies nicht nur der Person selbst, sondern auch seiner Umgebung. Daher sei die Überwindung des Zorns eine Heldentat.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.