









Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert die Rechte der Nachbarn. Der Islam beschränke sich nicht auf Ibâdas, sondern gibt Muslimen auch Maßstäbe für das gesellschaftliches Leben. Dazu gehöre auch die Beziehung zu den Nachbarn, die Rechte und Pflichten mit sich bringe. Denn Gute Nachbarschaft heißt, Freude zu teilen und Leid gemeinsam zu tragen.
Der Prophet (s) sei in dieser Hinsicht ein leuchtendes Vorbild. Er legte großen Wert darauf, dass man seinen Nachbarn nicht belästigt – weder mit Worten noch mit Taten. Er sagte, dass Allah jene Menschen liebt, die geduldig bleiben, selbst wenn ihr Nachbar ihnen Unrecht tue.
Die Nachbarn seien oft die Menschen, die man im Alltag am häufigsten sehen – manchmal sogar häufiger als die Verwandten. Deshalb werde das Thema Nachbarschaft im Koran und in den Hadithen besonders feinfühlig behandelt. Dabei gehe es nicht darum, eine Liste von Rechten aufzuzählen, sondern darum, das Herz für die Mitmenschen zu öffnen. Und diese Haltung gelte nicht nur für unsere muslimischen Nachbarn.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt den Glauben. Der Glaube sei mehr als eine Überzeugung – er sei eine gelebte Lebensweise. Anhand prophetischer Vorbilder wie Adam, Nuh, Eyyub, Yusuf und Ibrahim werde deutlich: Glaube zeige sich in Geduld, Vertrauen, Aufrichtigkeit und Hingabe. Er werde im Alltag sichtbar – im Reden, im Handeln, in Familie und Beruf. Eine gläubige Person sei freundlich, verantwortungsvoll und ehrlich – ihr Verhalten sei Ausdruck ihres inneren Glaubens.
Die Predigt erinnere daran, dass selbst kleine Taten, wie das Entfernen eines Hindernisses vom Weg, Teil des Glaubens seien. Glaube schenke Sinn, bringe Frieden und sei die größte Chance – in dieser Welt wie im Jenseits. Die Gemeinde werde dazu aufgerufen, den Glauben aktiv zu leben und ihn im Alltag sichtbar werden zu lassen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Erziehung und Verhaltensnormen. Adab bedeute Anstand und werde definiert als eine dezente Fähigkeit, die sich durch Schamgefühl, Höflichkeit, Eleganz, gute Erziehung und gute Manieren auszeichne und den Menschnen vor peinlichen Situationen bewahre.
In erster Linie sei der Anstand gegenüber Allah und Seinem Gesandten geboten. Die Ibādāt enthalten auch Elemente des Adab. Die gottesdienstlichen Handlungen erreichen ihre Vollkommenheit durch die Beachtung dieser Umgansformen. Selbst das Gedenken an Allah, habe seine eigene Umgangsform. Nach Allah sollten Muslime dem Propheten (s) mit Anstand Respekt erweisen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.