Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Mirâdsch-Nacht. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch begehen Muslime die Himmelsreise des Propheten (s), also die Mirâdsch-Nacht. Diese Nacht sei von großer Bedeutung. In der Zeit kurz vor der Auswanderung aus Mekka nahmen die Verfolgung und Schikanen der Mekkaner gegenüber dem Propheten (s) und den Gläubigen zu. Die Nachtreise und der Mirâdsch schenkte Allah dem Propheten (s) als eine Erleichterung.
Allahs Gesandter (s) kam mit drei Geschenken für seine Umma vom Mirâdsch zurück. Diese waren das fünfmalige Gebet, der letzte Abschnitt der Sure Bakara und die frohe Botschaft, dass allen aus seiner Umma vergeben wird, wenn sie Allah nichts beigesellen. Der Prophet (s) sagte über das Gebet, dass es „das Licht seiner Augen“ sei. Es nehme im Alltag von Muslimen eine besondere Stellung ein. Es sei die Chance an Allah zu denken, sich an ihn zu erinnern und ihn nicht zu vergessen.
In der Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union (DITIB) geht es um die Lehren der Mirâdsch-Nacht. Die Himmelfahrt fand etwa anderthalb Jahre vor der Hidschra statt. In einer schwierigen und mühsamen Zeit, in der sowohl der Prophet (s) als auch die Muslime unerträglichem Druck und Schwierigkeiten ausgesetzt waren, war die Himmelfahrt der Vorbote einer neuen Auferstehung für alle Muslimen und den Propheten (s).
Es gebe viele Lehren, die Muslime aus dieser Reise des Propheten (s) ziehen können. Allem voran lehre Mirâdsch den Menschen, dass sie selbst in den schwierigsten Zeiten, niemals an Allah verzweifeln sollten. Außerdem erinnere es Muslime daran, dass es mit jeder Schwierigkeit eine Erleichterung gebe und dass die Barmherzigkeit Allahs des Allmächtigen alles und jeden umgebe. Wieder verkünde diese Nacht, dass jedem vergeben werde, außer denen, die Allah Partner beigesellen. Diese Nacht lehre, dass niemand mit einer Verantwortung geprüft werde, die seine Kräfte übersteige und inspiriere Muslime, dass hinter jeder Hürde, der man auf der Lebensreise begegnen, eine Erleichterung auf jemanden wartet.
Auch die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert diese Woche die Mirâdsch-Nacht. Mirâdsch bedeutet wörtlich „Leiter“. In der islamischen Terminologie bezeichnet es das spezielle Ereignis, in der der Prophet (s) von der Kaaba, al-Aksâ Moschee in Jerusalem gebracht wurde, von dort aus die sieben Himmel durchquerte bis er die Sidrat al-Munteha erreichte und danach von Angesicht zu Angesicht mit der Gegenwart Allahs, fern von Zeit und Raum, beehrt und wieder zurückgebracht wurde.
Muslime sollten diese Nacht nutzen und möglichst viele Ibadats verrichten. Hierzu gehöre das freiwilligen Gebet und das Fasten an dem Tag.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.