Internationale Wochen gegen Rassismus

100% Menschenwürde – gemeinsam gegen Rassismus

Unter dem Motto „100 Prozent Menschenwürde – gemeinsam gegen Rassismus“ stehen in Deutschland die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 13. bis 26. März. Bundesweit sind mehr als 1000 Veranstaltungen geplant.

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03
2017
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Gegen Rassismus
Gegen Rassismus

Vielfalt als Stärke für unsere Gesellschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Jeder und jede einzelne muss daran mitarbeiten. Eine Gesellschaft in der so viele Kulturen, Religionen, Weltanschauungen und Lebensweisen beheimatet sind, braucht auch Raum für Begegnung. Ohne Begegnung bleibt man sich unbekannt, was der Nährboden von Vorurteilen ist. So werden die Handlungen anderer als Fremd wahrgenommen. Auf Dauer kann solch ein Nebeneinander unter Fremden nicht gut gehen. Denn aus diesen Vorurteilen wird schnell offene Ablehnung und Fremdenfeindlichkeit. Dies können wir heute an vielen Orten beobachten.

Deshalb ist es besonders wichtig, möglichst oft Gelegenheiten für Begegnungen zu schaffen. Diese Möglichkeit wollen unter anderem die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ bieten. In diesem Jahr finden sie vom 13. bis 26. März statt. Viele Organisationen veranstalten Aktionen um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Auch Moscheegemeinden sind dazu aufgerufen sich daran zu beteiligen.

Am 17. März wird es die Eröffnungsveranstaltung in der IGMG Ayasofya Cami in Hannover stattfinden. Zusammen mit Oberbürgermeister Stefan Schostok, der Journalistin Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast und dem Geschäftsführer der Stiftung gegen Rassismus Dr. Jürgen Micksch wird IGMG Generalsekretär Bekir Altaş vor dem Freitagsgebet anlässlich der Wochen gegen Rassismus zu der Moscheegemeinde sprechen. Damit soll auf die zahlreichen Projekte in verschiedenen Moscheegemeinden hingewiesen werden.

Die Möglichkeit zur Begegnung mit Muslimen ist gerade aufgrund der sich weiter verbreitenden Islamfeindlichkeit in Europa von großer Bedeutung. Studien haben belegt, dass dort die Islamfeindlichkeit am stärksten verbreitet ist, wo wenige bis keine Muslime leben. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass wir als islamische Religionsgemeinschaften noch viel mehr im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit machen müssen. Aber das Engagement von Moscheegemeinden in den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ ist nicht nur zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Muslimen wichtig. In der Sure Hudschurat heißt es: „O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennenlernt.“[1]

Gemeinsam gegen Rassismus stellen

Die Unterschiede zwischen den Menschen sind demnach gewollt, sowie auch das gegenseitige Kennenlernen. Schaut man aber in Moscheegemeinden heute, dann sieht man unter Muslimen sowie gegenüber Nichtmuslimen viele Vorurteile. Darüber müssen wir uns Gedanken machen. Sind unsere Moscheegemeinden offen für alle? Deshalb sollten die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ auch dazu genutzt werden, um zum Beispiel unsere jüdischen und christlichen Nachbarn einzuladen und sie kennenzulernen. Es gibt viele unterschiedliche Weltanschauungen und Lebensweisen. Das sehen wir tagtäglich. Für ein harmonisches Miteinander müssen wir zu all unseren Nachbarn Kontakt pflegen und sie so respektieren, wie wir selbst respektiert werden wollen. Das kann mit einfachen Einladungen zu einem gemeinsamen Frühstück oder Grillen passieren, oder eine gemeinsame Veranstaltung mit Vortrag, in der man sich mit den eigenen Vorurteilen auseinandersetzt.

Letztendlich geht es darum, sich in den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ gemeinsam mit anderen gegen Rassismus in unserer Gesellschaft zu stellen. Dabei sind wir alle aufgerufen mitzuwirken und unseren Beitrag zu leisten!

 

[1] Sure Hudschurat 49:13