Freitagspredigten, 01.01.2016

Gemeinschaft, Zeit, Benehmen

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Muslimische Gebetsketten in einer Moschee © by Beggs auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Gemeinschaft und Zugehörigkeit

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Seinen Platz in der Gemeinschaft zu finden bedeute eine eigenständige Persönlichkeit zu entwickeln. So entstehe eine Haltung, durch die der Muslim deutlich mache, dass er die Gemeinschaft nicht im Stich lässt, auch wenn er vielleicht nicht viel zu ihr beitragen kann.

Die Moschee sei ein Ort der Bildung und des guten Ratschlags. An jenem Orte werde Koran und Sunna gelehrt, man werde daran erinnert, dass man Allah Rechenschaft ablegen, sich von allem Schlechten fernhalten und dem Guten gegenüber öffnen müsse. In der Moschee werde die Geschwisterlichkeit der Muslime vertieft und das Umma-Bewusstsein geweckt.

Das Kapitel al-Asr und die Verwertung der Zeit

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB)  dreht sich um das Thema Zeit. Die Zeit sei eines der in die Verantwortung des Menschen seitens Allahs anvertrauten wichtigsten Güter. Alles Gute und alles Böse; das Leben und der Tod spiele sich innerhalb der Zeit ab. Aus diesem Grund sei die Verwertung der Zeit die wichtigste Bedingung, dem Leben einen Sinn zu geben.

Die Sure al-Asr lenke die Aufmerksamkeit auf die Vergänglichkeit der Zeit hin und auf der anderen Seite gebe sie Hinweise, wie die vergängliche und kurze Zeit am besten verwertet werden könne. Das zwischen der Geburt und dem Tod erlebte Leben könne nur mit der Ausführung schöner Werke und rechtschaffener Handlungen verwertet werden.

Gute Sitten und gutes Benehmen

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die guten Sitten und das gute Benehmen. Einer, der wisse, wie kostbar die Zeit ist, sogar die flüchtige Sekunde, der könne und solle sie nicht sinnlos vertun. In all seinen Angelegenheiten solle er Ordnung halten und Grundsätze befolgen. Auf keinen Fall solle er Dinge mit halbem Herzen angehen und Unordnung sein Leben bestimmen lassen. Planung und Vorsorge sollten zur Art eines Muslims gehören.

Auch solle man die Regeln des Anstands beherzigen, wie zum Beispiel den Mund mit der Hand bedecken, wenn  man gähnt; vermeiden zu schmatzen, wenn man isst; oder sich drei Atemzüge Zeit lassen, wenn man ein Trinkgefäß leert.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.