Im Rahmen einer Kampagne der Bundeszentrale für politische Bildung sollen berühmte Youtube-Stars ihrer jungen Zielgruppe den Islam erklären. Sie werden Propaganda gegen die Radikalisierung von Jugendlichen machen.
Sie zeigen wie man sich schminkt, Computerspiele spielt oder Gerichte kocht und wie die Welt tickt. Mit ihren Videos erreichen Youtuber zahlreiche Internetnutzer, vor allem junge Leute. Nun sollen sie auch im Rahmen einer Kampagne der Bundeszentrale für politische Bildung über den Islam aufklären.
Für das Projekt konnten die Beauty-Vloggerin Hatice Schmidt, selbst Muslima, LeFloid und MrWissen2Go, die das Tagesgeschehen kommentieren oder Allgemeinwissen vermitteln, gewonnen werden. Die Kampagne nutzt die Reichweite der YouTuber und deren Einfluss in einer Community. Die Youtuber sollen mit ihren Videos Gegenpropaganda für „gefährdete Jugendliche“ machen und sie an eine „vielfältige Auseinandersetzung mit Kernbegriffen des Islams“ heranführen.
Ab Ende September werden die Videos veröffentlicht. Produziert werden acht Gespräch-Videos und acht animierte Folgen mit Erklärungen über den Islam. Die Bundeszentrale für politische Bildung hofft dann auch auf eine Verbreitung der Filme über die sozialen Netzwerke. Bereits 2014 förderte die Bundeszentrale mit 38 000 Euro zehn Videos, in denen LeFloid und andere Youtuber über „25 Jahre Mauerfall“ sprachen oder einen Song gegen Neonazismus bewarben. Die Aktion erzielte weit über zehn Millionen Abrufe. Ob die Aufklärungskampagne ihr Ziel erreichen kann, wird sich zeigen. Islamische Religionsgemeinschaften wurden von der Bundeszentrale nicht kontaktiert.