Unsere Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ befasst sich in dieser Woche mit dem Thema Bittgebete. Diese können jederzeit und überall gesprochen werden. So liebt Allah jene, die ihre Bittgebete mit Nachdruck sprechen.
„Gott liebt jene, die ihre Bittgebete mit Nachdruck sprechen.” (Tirmizî)
Das Bittgebet (Duâ) trägt im Leben des Muslims eine elementare Bedeutung. Für das Bittgebet gibt es keine bestimmte Zeit und keinen besonderen Ort. Es kann immer und überall gesprochen werden.
Es gibt zahlreiche Hadithe, in denen Bittgebete überliefert werden, die der Gesandte Allahs selbst sprach. An diesen Überlieferungen sieht man, dass es kaum Situationen gibt, in denen man keine Bittgebete sprechen kann. Dazu sagt der Prophet Muhammad (s): „Jeder unter Euch soll seinen Herrn um alles für ihn Notwendige bitten, sodass er sogar dann (Allah) bittet, wenn sein Schuhriemen reißt.“ (Tirmizî)
Das Bittgebet verbindet den Gläubigen mit Allah. An einen Mitmenschen kann man sich nicht jederzeit wenden, ohne dass dieser sich nach einer gewissen Zeit belästigt fühlt. Allah allerdings möchte sogar, dass der Gläubige seine Bittgebete mit Nachdruck spricht. Allah sagt im Koran bezüglich des Bittgebets selbst: „Und wenn dich meine Diener nach mir fragen, siehe, ich bin nahe. Ich will dem Ruf des Rufenden antworten, sobald er mich ruft.“ (Sure Bakara, 2:186)
Das Bittgebet kann auch Verzweiflung, Trauer und auch Dank, Liebe oder einfache Freude ausdrücken. Allah, der dem Menschen näher ist, als seine eigene Halsschlagader (s. Sure Kâf, 50:16), möchte, obwohl er ohnehin weiß, wie es seinem Geschöpf ergeht, dass er seine Gefühle mit ihm teilt. So kann sich der Gläubige auch immer wieder bewusst machen, dass Allah allhörend, allsehend und allwissend ist.
In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff „Hadith“ bedeutet übersetzt „Erzählung“, „Bericht“, „Geschichte“. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe bilden die „Sunna“, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.