DITIB

Bundesfrauenverband gegründet

Erstmals wurde in Deutschland ein eingetragener Bundesverband für muslimische Frauen gegründet. Die Gründung erfolgte im Rahmen der Umstrukturierungen bei der Türkisch-Islamischen Union (DITIB).

02
12
2013
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Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) hat in den vergangenen Jahren in 15 Bundesländern DITIB-Landesfrauenverbände gegründet. Nun wurde am Samstag (30.11.2013) in Köln der erste muslimische Bundesfrauenverband gegründet.

Zur Vorsitzenden wurde Derya Şahan gewählt. Sie war bisher stellvertretende Vorsitzende und Pressesprecherin des DITIB Landesfrauenverbandes in Baden. Der Bundesverband gehört zur Struktur des DITIB-Bundesverbands in Köln. Die Gründung ist laut DITIB der letzte strukturelle Schritt „zur vollumfänglichen Partizipation der Frau in den DITIB-Verbandsstrukturen.”

Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)
Der DITIB Dachverband vereint bundesweit 896 Ortsgemeinden. Das Vereinsziel ist es, Musliminnen und Muslimen einen Ort zur Ausübung ihres Glaubens zu geben und einen Beitrag zur Integration zu leisten. Darüber hinaus engagiert sich die DITIB intensiv im sozialen Bereich.

In den vergangenen Jahren hat die DITIB-Zentrale die Gründung von Landesjugendvertretungen und Landesfrauenvertretungen auf Länderebene vorangetrieben. Außerdem werden die Satzungen in den lokalen DITIB-Moscheen geändert, damit mindestens zwei Frauen in den Vorständen sitzen. Die strukturelle Neuaufstellung der DITIB soll helfen als Religionsgemeinschaft den Bedürfnissen der Mitglieder stärker nachzukommen. Zur Zeit arbeitet man auch an einer Etablierung von Studenten- und Akademikerplattformen auf Länderebene.

Mit ihrem Bundesfrauenverband geht die DITIB einen neuen Weg, doch ist die Idee nicht neu. Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) etwa hat bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten in allen Bundesländern und auch in europäischen Ländern Frauenorganisationen auf Länderebene. Diese sind in der IGMG Zentrale durch die Frauenorganisation vertreten, haben nur keinen eigenständig eingetragenen Bundesfrauenverband gegründet.