Köln

Brand kostet zwei Menschen das Leben

Am späten Samstag-Abend ist es in einem Kölner Wohnhaus zu einer tragischen Brandkatastrophe gekommen. Zwei Menschen starben, 13 weitere wurden verletzt.

03
04
2013
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Das betroffene Wohnhaus in Köln war nach Angaben des Vermieters mehrheitlich von Türkischen, Irakischen und Iranischen Mietern bewohnt. Im ausgebrochenen Feuer starben die Albanerin Elvira B. (19) und ihr deutscher Freund Marco W. (30). Eine größere Katastrophe wurde durch das schnelle Einschreiten, und die Hilfe von Anwohnern und der Feuerwehr verhindert.

Der Vermieter erklärte, dass das Wohnhaus über Rauchwarnmelder verfügte und er sich nicht erklären kann, wieso der Brand trotzdem mehreren Menschen das Leben gekostet hat.

Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei dem Brand um einen mutmaßlichen Mord. Anscheinend wurde ein unter dem Treppenhaus stehender Kinderwagen mit einem Brandbeschleuniger in Brand gesetzt. Laut einem Sprecher der Kölner Polizei gäbe es kaum Hinweise darauf, dass der Brand durch einen technischen Defekt entstanden sein könnte.

Das Feuer breitete sich binnen weniger Minuten im gesamten Wohnhaus aus. Viele der Bewohner haben Rauchvergiftungen erlitten und mussten ärztlich versorgt werden. Für die Toten kam jede Hilfe zu spät, sie waren Opfer der Flammen geworden.

Kritik an den Behörden

Zahlreiche Verbände und Organisationen von Türken in Deutschland waren zum Ort des Geschehens gekommen, um sich selbst ein Bild über die Katastrophe zu machen, und um den Opfern seelischen Beistand zu leisten.

Bekir Bozdağ, Vize-Premierminister der Türkei und Leiter des Amtes für Auslandstürken, äußerte sich sehr kritisch über das jüngste Verhalten der ermittelnden Behörden. Die Deutschen Stellen machten sich lächerlich, wenn fünf Minuten nach einem Brand durch Verantwortliche die Beteiligung von Neonazis ausgeschlossen werde. Bozdağ forderte eine ergebnisoffene Ermittlung in alle Richtungen und fragte entsprechend: „Suchen sich diese Brände immer nur Häuser aus, in denen mehrheitlich Türken leben? Und warum sind die Steckdosen nur in diesen Wohnungen bereit von selbst in Flammen aufzugehen? Und wieso passiert das immer nur Nachts und warum nicht tagsüber?“

Die Kölner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag solche Vorwürfe zurückgewiesen. Im Kölner-Stadtanzeiger sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Alf Willwacher man habe nie eine solche Aussage getätigt und ermittle „ergebnisoffen.“ Bei der Staatsanwaltschaft geht man unterdessen von Brandstiftung aus.

Auch der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime, Aiman Mazyek, äußerte sich kritisch zu den Behörden. Mazyek sagte: „Ich rufe die Sicherheitsbehörden auf, keine vorschnellen Äußerungen zur Brandursache zu machen. Die muslimische Bevölkerung ist stark verunsichert und deutsche Bürger mit türkischer Herkunft haben große Angst, weil in den letzten Wochen immer wieder türkische Wohnhäuser mit tödlichem Ausgang brannten oder Moscheen angegriffen wurden. Die Politik muss viel mehr diese Sorgen und Ängste ernst nehmen. Die Sicherheitsbehörden können nur durch umfangreiche Akribie in der Spurensuche, insbesondere nach den beschämenden und krassen Fehlern bei der NSU-Aufarbeitung, verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen“