Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert die zentrale Bedeutung der Geschwisterlichkeit im Glauben. Im Islam bedeute Geschwisterlichkeit, allen Menschen und den Gläubigen Liebe zu schenken, in schwierigen Zeiten ein tröstendes Wort zu finden, ein Lächeln zu schenken. Sie heißt, Freude zu teilen, aber auch Leid und Schmerz gemeinsam zu tragen. Geschwisterlichkeit baue Brücken der Verbundenheit zwischen Herzen, und überwindet Grenzen und Unterschiede.
„Wir müssen uns an das halten, was uns verbindet. Geschwisterlichkeit zeigt sich manchmal in kleinen Gesten: dem Nachbarn eine Suppe bringen; alte Menschen fragen, ob sie etwas brauchen; Verwandte nicht nur an Feiertagen besuchen, sondern Herzen miteinander verbinden. Wenn zwischen uns ein Streit entstanden ist, sollten wir den ersten Schritt tun“, so in der Predigt.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) ging in ihrer Freitagspredigt auf das persönliche „Zeugnis und Tatenregister“ eines Menschen im Jenseits ein. „Ob wir zur Schule gehen oder nicht, in Wahrheit sind wir alle Schüler in dieser Welt, die verschiedenste Prüfungen des Lebens durchlaufen. In jedem Moment, in jedem Zustand werden wir geprüft. Wir werden an dem gemessen, was wir tun, und auch an dem, was wir unterlassen. Mal werden wir mit Wohlstand geprüft, mal mit Not… Mal mit Krankheit, mal mit Gesundheit… Die Engel, die auf Befehl unseres Herrn beauftragt sind, zeichnen jeden Augenblick von uns auf und füllen unser Tatenregister Zeile für Zeile lückenlos aus“, so in der Predigt.
Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) betont die Wichtigkeit, die Rechte anderer zu achten. Solange wir leben würden, hätten wir gewisse Pflichten gegenüber Allah und eine gewisse Verantwortung gegenüber Seinen Geschöpfen. Werden diese Pflichten nicht erfüllt, bleibe sie als offene Schuld bestehen, für die wir im Jenseits zur Rechenschaft gezogen werden würden.
Die Rechte Allahs können, je nach Willen unseres Herrn, dessen Barmherzigkeit groß ist, vergeben werden. Die Rechte anderer Menschen können jedoch nur vergeben werden, wenn die Schuld beglichen wird, eine Aussöhnung stattgefunden hat oder der Rechtsinhaber sie vergibt. Daher seien die Rechte anderer von noch größerer Bedeutung.