









Er sei „todkrank“, sagt der bosnisch-serbische Kriegsverbrecher Ratko Mladić. Der 83-Jährige will deswegen eine Haftentlassung erreichen. Seine Anwälte behalten jedoch eine wichtige Information für sich.
Der verurteilte bosnisch-serbische Kriegsverbrecher Ratko Mladić (83) hat eine Haftentlassung aus humanitären Gründen beantragt. Grund sei eine „tödliche Erkrankung“, wie seine Anwälte laut bosnischen Medienberichten von Dienstagabend mitteilten. Mladić ist für den Völkermord an Tausenden Menschen während des Bosnien-Genozids in den 1990ern verantwortlich. Laut Mladićs Verteidigung hat der frühere General nur noch Monate zu leben. Im UN-Gefängnis in Den Haag, wo Mladic seine Haft verbüßt, befinde er sich nun in Palliativpflege. Ihn unter diesen Umständen weiter festzuhalten, sei „unmenschlich“ und komme einer Verletzung seiner Grundrechte gleich, so Mladićs Anwälte. Um welche Erkrankung es sich handelt, blieb zunächst offen.
Mladić wurde im Juni 2021 wegen des Völkermords an Bosniaken in Srebrenica, der Verfolgung von Bosniaken und Kroaten im gesamten Land während des Genozids, der Terrorisierung der Bevölkerung Sarajevos durch Beschusses und Scharfschützenfeuers während der Belagerung der Stadt sowie der Geiselnahme von UN-Friedenstruppen verurteilt. 1995 tötete die bosnisch-serbische Armee innerhalb weniger Tage unter seiner Führung mehr als 8.000 muslimische Bosniaken, größtenteils Jungen und Männer. Im vergangenen Jahr führte die UNO einen Gedenktag (11. Juli) für die Opfer von Srebrenica ein. (KNA, iQ)