Freitagspredigten, 29.04.2016

Miradsch und Isra

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Muslimische Gebetsketten in einer Moschee © by Beggs auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Miradsch und Isrâ – Welche Bedeutung haben sie für uns?

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Miradsch und Isra und ihre Bedeutung. Ein Jahr vor der Hidschra sei der Prophet in der 27. Nacht des Monats Radschab von Mekka aus zur Aksâ-Moschee und von dort zum Himmel hinauf gestiegen. In einer Zeit der größten Beschwernis habe Allah mit dem Isra und dem Miradsch den Propheten unterstützt und getröstet. Zugleich sollte dieses Wunder den Ungläubigen jede Hoffnung auf Erfolg nehmen.

Die nächtliche Himmelfahrt des Propheten (s.a.w.) – Mi’rādsch

In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es ebenfalls um den Miradsch. Diese nächtliche Reise des Propheten, von der der Koran spricht und die darauf folgende Himmelfahrt seien beide wundersame Ereignisse, die sich jenseits der Grenzen von Zeit und Ort ereignet haben.

Zu den bedeutendsten Geschenken der Himmelfahrt für die Muslime gehöre das Ritualgebet. Zudem sei in dieser Nacht die letzten beiden Verse der Sure Bakara offenbart und den Menschen die Frohbotschaft gegeben worden, dass die Sünden derjenigen vergeben werden, die sterben, ohne Allah jemanden beigesellt zu haben.

„Mirac kandil“
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht ebenfalls um den Miradsch. Die Miradsch-Reise habe in drei Abschnitten stattgefunden. Der erste Abschnitt werde Isra genannt und umfasse die Reise von Mekka nach „Kuds-i Şerîf“ in Begleitung des Burak genannten Gefährts.

Im zweiten Abschnitt bereise der Prophet mit dem Miradsch genannten Gefährt, einer Art Sphärenleiter alle Sphären bis zur „Arş-ı Âlâ“, dem großen Thron und darüber hinaus die „Sidre-i Münteha“. Dieser Abschnitt sei durch „Haber-i Meşhûr“, also durch die Zeugenschaft des Propheten und seiner Gefährten belegt. Im dritten Abschnitt bereise der Prophet alleine und nur mithilfe des Gefährts Refref, von der „Sidre-i Müntehâ“ aus alle Sphären und Möglichkeiten, die Allah für ihn wünschte und betrat die von Raum und Zeit freie „Gegenwart“ Allahs.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.