









Eine aus evangelischen, jüdischen und muslimischen Gläubigen bestehende Gemeinde plant ein gemeinsames Gotteshaus im Berliner Stadtzentrum, das „House of One“, zu errichten. Ziel dieses Projektes ist es, den interreligiösen Dialog zu fördern.
Die evangelische Kirchengemeinde in Berlin plant, zusammen mit einer jüdischen und einer islamischen Gemeinde, ein gemeinsames Gotteshaus im Stadtzentrum Berlin-Mitte zu errichten. Die involvierte muslimische Gemeinde ist das „Forum für interkulturellen Dialog“ (FID). Das geplante Gebetshaus trägt den Namen „House of One“. Der Name soll sowohl die Verbundenheit der drei Religionen suggerieren und zum anderen den Glauben an einen Gott, den die drei monotheistischen Religionen gemeinsam haben, symbolisieren.
Es soll ab dem Frühjahr 2016 auf den Fundamenten der kriegszerstörten evangelischen Petrikirche errichtet werden. Dort soll ein Gotteshaus mit getrennten Gebetsräumen für Juden, Christen und Muslime sowie einem Raum der Begegnung entstehen. Dieses interreligiöse Projekt sei einmalig in der Weltgeschichte, kommentierte Pfarrer Gregor Hohberg vom Trägerverein.
Geplant sei ein dreistufiger Bau in kubischen Formen. Das Konzept stammt vom Berliner Büro Kühn Malvezzi. Es hatte bei einem Architekturwettbewerb vor zwei Jahren den ersten Preis erzielt.
Der mitwirkende Imam der FID Gemeinde Kadir Sancı begrüßt das Projekt. Das Vorhaben könne dabei helfen, dass der interreligiöse Dialog selbstverständlich werde. Auch könne es dazu beitragen, Muslime bei Fällen religiös motivierter Gewalt nicht weiter unter Generalverdacht zu stellen.
Der zuständige Rabbiner Tovia Ben-Chorin ergänzt, dass das Projekt nicht als Konkurrenz zu bestehenden Gemeinden seiner Träger verstanden werden dürfe. Vielmehr diene es dazu, neue Formen des Betens und Lehrens zu erproben.
Zur Mitarbeit eingeladen sind auch Mitglieder anderer Religionen sowie Atheisten und Agnostiker.
Um das Projekt zu finanzieren wurde ein Online-Spendenaufruf gestartet. Auf der Internetseite von „The House of One“ können Unterstützer Ziegelsteine im Wert von je zehn Euro für das Berliner Projekt spenden. Erforderlich sind bis zu vier Millionen Exemplare, wie der Trägerverein beim Auftakt der Kampagne erklärte. Er kalkuliert mit Baukosten in Höhe von 43 Millionen Euro. Die weltweite Spendenaktion soll das Projekt auf eine möglichst breite Basis stellen. (KNA/iQ)