Weihnachten 2019

Muslimische Vertreter beglückwünschen zu Weihnachten

Islamische Religionsgemeinschaften beglückwünschen ihre christlichen Mitmenschen zu Weihnachten. Im Vordergrund der Botschaften stehen die gemeinsamen Werte wie Zusammenhalt, Frieden und die Barmherzigkeit.

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2019
KaMa Photography
Weihnachten - Zusammenhalt © by KaMa Photography auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet by islamiQ.

Mit unterschiedlichen Grußbotschaften zum Weihnachtsfest haben sich die Vertreter der Muslime an ihre christlichen Mitmenschen gewendet. Sie rufen für mehr Zusammenhalt, Frieden und Barmherzigkeit auf.

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) wünscht den christlichen Gemeinden und ihren NachbarnInnen ein gesegnetes Weihnachtsfest. „Als Fest der Zuversicht und der Hoffnung begehen unsere christlichen Geschwister ihr Weihnachtsfest im Kreise ihrer Freunde und Familie. Nicht nur die Häuser werden geschmückt. Die Feststimmung während der Weihnachtszeit und die Freude darüber teilen Menschen miteinander. Die Besinnlichkeit und die Spiritualität dieser schönen Zeit erleben auch die nichtchristlichen Menschen intensiv mit“, so die DITIB in ihrer Grußbotschaft.

Der theologische Austausch zwischen den Religionen werde immer wichtiger, um neue und gemeinsame Antworten auf neue bisher nicht dagewesene Herausforderungen finden zu können. „Denn so ineinandergreifend unsere Gemeinschaft mittlerweile bei den Festen und Gebräuchen geworden ist, so sind auch die Probleme nur gemeinsam zu bewältigen. Themen der Zukunft wie künstliche Intelligenz, ethisch moralische Themen wie Gentechnik, aber auch die Veränderungen unserer Gesellschaft oder ihrer Werte, werden neue Debatten aufwerfen, auf die wir Antworten finden müssen“, so die DITIB.

IGMG wünscht besinnliche Weihnachten

Auch die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wünscht allen Christen eine besinnliche Zeit. „An religiösen Festtagen werden Emotionen und Gefühle besonders intensiv gelebt. Sie geben einer Gesellschaft Halt und lassen ihn zusammenwachsen, schweißen Menschen zusammen, stiften Menschlichkeit. Angesicht der Herausforderungen sind wir mehr denn je herkunfts- und religionsübergreifend auf Zusammenhalt und Schulterschluss angewiesen“, so der Vorstandsvorsitzende der IGMG Kemal Ergün.

ZMD: „Seid füreinander Brüder“

„„Seid füreinander Brüder.“ Welch großartige Richtschnur für unser Leben, was für eine notwendige und vor allem versöhnliche Botschaft. Gerade diese vorweihnachtlichen Tage geben uns auch die Gelegenheit Friedrich Schillers Aufruf „Alle Menschen werden Brüder“ in seiner „Ode An Die Freude“ im wahrsten Sinne des Wortes wieder für uns zu entdecken“, erklärt Aiman Mazyek, Vorsitzender der Zentralrat der Muslime (ZMD).

Es sei wichtig, auf das Verbindende, auf das in allen Religionen und Weltanschauungen auferlegte Gebot, Frieden auf Erden zu stiften, ihn vorzuleben und in Einheit in der Vielfalt im demokratischen Sinne für ein inklusives, rechtsstaatliches und vorbildhaftes Deutschland zu streiten, so Mazyek weiter.

Islamrat: „Menschlichkeit und Nächstenliebe“

„An religiösen Festtagen erleben Menschen elementare Werte wie Menschlichkeit und Nächstenliebe in einer ganz besonderen Intensität. Diese Werte lassen eine Gesellschaft zusammenwachsen. In diesem Sinne wünschen wir allen Menschen christlichen Glaubens besinnliche Weihnachten“, postet der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland auf Facebook.

Auch die IslamiQ-Redaktion wünscht allen christlichen Lesern frohe Festtage und eine glückliche Zeit mit der Familie. 

 

 

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Schon die Existenz des Heiligen Stephanus, dem am 26. Dezember als angeblich ersten christlichen Märtyrer gedacht wird, ist historisch gar nicht belegt. Historisch dokumentiert ist hingegen, dass allein in der Bartholomäus-Nacht vom 23. auf den 24. August 1572 mehr Christen von Christen getötet wurden als es in den gesamten ersten drei Jahrhunderten unserer Zeitrechnung an christlichen Märtyrerin im römischen Reich gab. Ich gedenke am 26. Dezember immer der antiken Wissenschaftlerin und Philosophin Hypathia, die 415 in Alexandria vom christlichen Mob abgeschlachtet wurde.
26.12.19
20:32
Emanuel Schaub sagt:
Das einzig wahre an den verschiedenen Religionen ist das gemeinsame Hinwenden an die Verwirklichung von ethischen Werten. Die frage von historischer historischer Wahrheit ist nur für den Fall ,wichtig ,wenn das Verschweigen zu unethischem Verhalten führt1 Und da sind die Christen ja Weltmeister... gruß emanuel
02.01.20
12:28