Österreich

IGGÖ feiert ihr 40-jähriges Jubiläum

Im Wiener Rathaus feierte die IGGÖ ihr 40-jähriges Jubiläum. Bundespräsident und der Bürgermeister sind unter den Gratulanten.

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2019
IGGÖ, Ümit Vural und Alexander Van der Bellen © Twitter, bearbeitet by iQ.
IGGÖ, Ümit Vural und Alexander Van der Bellen © Twitter, bearbeitet by iQ.

Am Sonntag feierte die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ihr 40-jähriges Jubiläum. Zu der feierlichen Veranstaltung im Wiener Rathaus erschien der Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie die Bürgermeister aus Wien und Linz. Weitere Gäste wie Michael Ludwig und Klaus Luger (beide SPÖ) und Vertreter der anderen Religionsgesellschaften gesellten sich unter den Gästen.

Ümit Vural, Präsident der IGGÖ, verwies auf Österreichs Geschichte der Anerkennung des Islams hin, die eine einzigartige Entwicklung durchlebt habe. „Österreichs Muslime haben eine staatlich anerkannte Institution an ihrer Seite. Sie ermöglicht, dass mit weitgehend eigener Stimme gesprochen werden kann und die dem offiziellen Österreich einen Gesprächspartner darstellt, der zurecht von sich sagen, die überwiegende Mehrzahl der Muslime in Österreich zu repräsentieren“, sagte Vural. Und dies sei Ausdruck einer gemeinsamen Geschichte. „Sowie der Judentum und das Christentum, ist auch der Islam aus dem Osten stammend“, sagte er weiter. Sie schöpfen aus den gleichen Quellen. Und heute feiere man 40 Jahre Österreichische Geschichte.

IGGÖ-Präsident Vural betonte vor allem Toleranz, Solidarität, Empathie und wies auf den antimuslimischen Rassismus hin: „Immer häufiger und furchterregender sind die Diskriminierungen und Angriffe gegen muslimische Österreicherinnen und Österreicher.“ Daher seien Rassismus und Diskriminierung Symptome antidemokratischer Ideen. Die aufgerissenen Gräben zwischen den Bürgern Österreichs müssten wieder zugeschüttet werden, erklärte er weiter.

„Zusammen sind wir eine Gesellschaft!“

In seiner Rede betonte Bundespräsident Van der Bellen, dass  Muslime Österreich mit gestalten und ihren Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft leisten.  „Gemeinsam mit Parteien, zivilgesellschaftlichen Organisationen oder Menschen, die eine andere Weltanschauung haben, sind Sie ein wichtiger Teil der Vielfalt der Stimmen unserer liberalen Demokratie. Und zusammen sind wir eine Gesellschaft!“, sagte er weiter. 

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bekräftigte die Bedeutung der IGGÖ als Kontaktstelle zu den hier lebenden Muslimen. Zudem erinnerte er, an einem friedlichen Zusammenleben zu arbeiten. Er versicherte, Parteien oder Personen, die Rassismus, Antisemitismus oder Islamfeindlichkeit forcieren, deshalb entgegenzutreten. Besonders die Sprachkurse, Extremismusprävention, Religionsvermittlung in der Elementarpädagogik oder interreligiöse Workshops zählte Ludwig als Verdienste der Glaubensgemeinschaft auf.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Am 21. Januar 2007 wurde in Köln der Zentralrat der Ex-Muslime e. V. gegründet. Das ist ein Grund zu feiern! Seit der Gründung des deutschen Zentralrats sind in anderen westeuropäischen Ländern mit nennenswerter muslimischer Minderheit ähnliche Organisationen entstanden. Die Ziele sind mit denen des deutschen Zentralrats vergleichbar, etwa die Forderung, den Einfluss des politischen Islams zurückzudrängen. Am 25. Februar 2010 wurde die Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime in Österreich bekanntgegeben. Die aus bosnischen, türkischen und iranischen Einwandererfamilien stammenden Vereinsmitgründer zielen dabei auf Aufklärung unter Muslimen, unter anderem darüber, dass Kopftuch und Minarette elitäre Zeichen des Islam seien und dass es unter Muslimen einen starken, oft als Israelkritik bemäntelten Antisemitismus gebe. Am 7. November 2011 gab Mitgründer Cahit Kaya die Gründung einer Initiative von Ex-Muslimen bekannt.
19.11.19
13:27