Aktionswoche

Aktionswoche: „Wir müssen über Hass sprechen!“

#HassHatKeinHerz – so lautet das Motto der bundesweiten Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus. Der Höhepunkt der Aktionswoche ist der morgige Tag gegen antimuslimischen Rassismus.

30
06
2019
Aktionswoche, Expertenkommission
Gegen Islamfeindlichkeit © Facebook/ Claim, bearbeitet by iQ.

Mehr als 32 Organisationen machen bei der geplanten Aktionswoche (24.06 – 01.07) Hass und antimuslimischen Rassismus mit Podiumsdiskussionen, Workshops, Straßen- und Onlineaktionen zum Thema. Eine begleitende Plakatkampagne in fünf deutschen Städten wirbt dafür, das Schweigen zu Islam- und Muslimfeindlichkeit zu brechen. MuslimInnen werden nicht nur durch islamfeindliche Debatten und antimuslimische Diskurse im täglichen Leben und im Netz verletzt.

Anfang Februar 2019 wurden in Berlin innerhalb kurzer Zeit mehrere Kinder und Jugendliche Opfer antimuslimischer und rassistischer Übergriffe. Erst im März 2019 wurden in Christchurch (Neuseeland) 50 Menschen bei einem terroristischen Anschlag aus islam- und muslimfeindlichen Motiven ermordet. Übergriffe auf muslimische Einrichtungen und MuslimInnen sind Alltag in Deutschland. Islam- und Muslimfeindlichkeit haben Konjunktur.

Mit der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus soll ein maximal menschliches Bekenntnis gegen Rassismus und Hass im Allgemeinen und antimuslimischen Rassismus im Besonderen gesetzt werden. Ziel ist es, die breite Öffentlichkeit für das Thema antimuslimischer Rassismus zu sensibilisieren und aufzuklären. Die Aktionswoche wird koordiniert von CLAIM, der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Mitglieder von CLAIM sind unter anderem FAIR international e.V., die Muslimische Jugend Deutschland – MJDWoW e.V. und INSSAN e.V.

„Antimuslimische Einstellung gefährdert Gesellschaft“

Nina Mühe, Projektleiterin von CLAIM: „Antimuslimische Einstellungen und Rassismus breiten sich in unserer Gesellschaft immer stärker aus und gefährden nicht nur MuslimInnen, sondern letztlich die ganze demokratische Gesellschaft. Wir sind in großer Sorge, da wir seit Jahren eine islamfeindliche Grundstimmung beobachten, die von vielen Seiten instrumentalisiert wird.“

Die Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus anlässlich des 1. Juli sei ein erster Schritt, immer wieder darauf hinzuweisen. Die bundesweiten Veranstaltungen und Aktionen im Rahmen der Aktionswoche geben Menschen die Möglichkeit, mehr zu erfahren, sich zu begegnen und Barrieren und Stereotype abzubauen.

Gedenken an Marwa El-Sherbini

Der Höhepunkt der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus ist der 1. Juli 2019, der Tag gegen antimuslimischen Rassismus. Am 1. Juli jährt sich zum zehnten Mal der Mord an Marwa El-Sherbini, die vor 10 Jahren während einer Strafverhandlung im Landgericht Dresden aus islamfeindlichen Motiven ermordet wurde. Als Tag gegen antimuslimischen Rassismus steht der 1. Juli seitdem für entschiedenes Eintreten für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und multireligiöse Gemeinschaft.

Hinter dem 1. Juli und der Aktionswoche (24. Juni – 1. Juli 2019) steht ein breites, wachsendes zivilgesellschaftliches Bündnis von Initiativen, Kulturschaffenden, Migrantenorganisationen, Netzwerken, Wohlfahrtsverbänden, Moscheen und Aktionsgruppen. Neben Veranstaltungsformaten wie Podiumsdiskussionen, Workshops und Diskussionen gibt es zahlreiche Aktionen wie etwa „Gemeinsam Schwimmen im Prinzenbad (Berlin)“ sowie Fotokampagnen aus der Zivilgesellschaft.

Leserkommentare

Ebu Memleketeyn Tarbush sagt:
Die Zahl der Toten in Christchurch hat sich mittlerweile auf 51 erhöht. Mögen Sie in Frieden ruhen.
30.06.19
14:33
Dilaver Çelik sagt:
Es ist traurig, dass es immer noch Gestalten gibt, die aus der Geschichte nichts gelernt haben. Aber es ist auch erfreulich, dass es solche Aktionen gibt wie im Artikel beschrieben. Islamfeindlichkeit sowie antimuslimische Einstellungen haben keinen Platz auf der Welt. Religionsfeindlichkeit im Allgemeinen sowieso nicht. Vielen Dank für die Informationen.
30.06.19
16:26
Kritika sagt:
L.S. Wenn einem Motorradfahrer die Vorfahrt genommen wird, und er dadurch verletzt wird, und er aber kein Helm auf hatte - - - Wenn einen Autofahrer die Vorfahrt genommen wird, und er dadurch verletzt wird, und er aber den Gürtel nicht um hatte,- - -
01.07.19
0:45
Kritika sagt:
Schreiben Sie einen Kommentar... L.S. Wenn einem Motorradfahrer die Vorfahrt genommen wird, und er am Kopf verletzt wird, er aber kein Helm auf hatte - - - Wenn einen Autofahrer die Vorfahrt genommen wird, und er dadurch verletzt wird, er aber den Gürtel nicht um hatte- - - Wenn eine KoptuchFrau wegen ihre Werbung für eine Menschenverachtende Ideologie belästigt wird - - - Dann hätten alle 3 ihr Diskomfort leicht vermeiden können. Die 3 werden eher Unverständnis denn Mitleid ernten. Gruss, Kritika
01.07.19
10:28
Gunder sagt:
Lieber Kritika, sowohl in Amerika als auch China gibt es die Möglichkeit der Eheschließung mit einem Tier deiner Wahl. Verpasse diese Chance deines Lebens nicht,— — —
01.07.19
15:24
Ute Fabel sagt:
Im Wiener Burgtheater steht schon seit einigen Jahren das sehr erfolgreiche Theaterstück "Geächtet" von Ayad Akhtar am Programm, der als Sohn pakistanischer Einwanderer in den USA aufwuchs. Im Rahmen der Verleihung des Nestroy-Theaterpreises 2017 wurde der Autor dafür in der Kategorie "Bestes Stück – Autorenpreis" ausgezeichnet. Die männliche Hauptfigur, Amir, bezeichnet den Koran darin als "lange Hate-Mail an die Menschheit". Es wäre sehr wichtig, dass sich Moslems sich nicht nur einfach bequem die Opferrolle begeben und sich voller Selbstmitleid mit "antimuslimischem Rassismus" beschäftigen, sondern sich verstärkt nach dem Vorbild von Amir in diesem Stück mit den zahlreichen Hassbotschaften im Koran gegenüber Andersdenkenden auseinandersetzen. Sure 9-5: „Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlaget die Götzendiener, wo ihr sie findet, und packet sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf.“ Sure 4-56: „Wer da Unsere Zeichen verleugnet, den werden Wir im Feuer brennen lassen. Sooft ihre Haut gar ist, geben Wir ihnen eine andere Haut, damit sie die Strafe schmecken.“ Sure 8-12: „In die Herzen der Ungläubigen werfe Ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab.“ Sure 22-19ff: „Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer geschnitten, gegossen wird siedendes Wasser über ihre Häupter, das ihre Eingeweide und ihre Haut schmilzt, und eiserne Keulen sind für sie bestimmt.“ Wie gesagt, dies ist nur ein kleiner Teil der Freundlichkeiten, die der Koran für uns Ungläubige vorgesehen hat.
02.07.19
8:38
Kritika sagt:
Ebu Memleketeyn Tarbush sagt: Die Zahl der Toten in Christchurch hat sich mittlerweile auf 51 erhöht. Mögen Sie in Frieden ruhen. ------- Kritika sagt: Die Zahl der von Allahs tapfere Helden ermordeten Sri Lankaner ist mittlerweile auf 510 gestiegen. Ruhen können Tote weder in Frieden noch sonst wie. Ihre Körper zerfallen allmählig. " Denn aus Staub bist du und wirst zu Staub wiederkehren" . A.T. (Genesis 3,9 ) Manche ihrer Moleküle und Atomen werden aber Teil neuer Lebewesen, die sich oft vom Grab entfernen. Daher ist Aufstehen von den Toten nonsense, aber für manche ein Trostpflaster. Gruss, Kritika
04.07.19
17:25
Harousch sagt:
@Ute Fabel Im Falle Ayad Akhtars handelt es sich um eine schwerwiegende Erscheinung von Coping. Coping übersetzt man zu deutsch als Bewältigung oder etwa Überwindung einer schwierigen Aufgabe bzw. Situation. Hierbei gilt für den Betroffenen Stress verursachende Situationen des Alltags soweit zu überwinden, so dass dieselbe Situation künftig weniger Stress verursacht. Während die adaptiven Copingstrategien lebenslang und langfristige Lösungsstrategien herausbilden können, habe die maladaptiven Copingstrategien eher den Ablenkungscharakter. In der Pädagogik ist die Rede von Coping, wenn das Individuum bei der Konfrontation mit einer schwierigen Situation spezielle Fähigkeiten entwickelt, um künftig ähnliche Heruasforderungen besser meistern zu können. Pädagogen sprechen von der Bildung besonderer Kompetenzen als Lösungsstrategie mit einem relativ hohen Lerneffektpotenzial. In der Psychotherapie soll das Individuum/der Klient zum besseren Umgang mit stressverursachenden Situationen befähigt werden, der durchaus als Abwehrmechanismus fungierend dem Klienten Möglichkeiten eröffnet, von außen hervorgerufene/ verursachte emotionale Brüche besser zu verarbeiten. Im Falle des Ayad Akhtars ist es sogesehen einfach: Um künftigen negativen Auseinandersetzungen bezüglich der Religionszugehörigkeit oder kultureller Abstammung aus dem Weg zu gehen, nimmt der Klient Abstand von diesen, indem er diese als fehlerhaft oder komplett falsch erklärt. Andere Beispiele sind z.B. Achille Demagbo und Homib Mehbratu (AfD) oder Hamed Abel-Samad oder ganz viele Russlanddeutsche bzw. Aussiedler, die sich durch ihre Zugehörigkeit zu einer populistischen Partei deutscher fühlen. Hierzu ein Sprichwort aus dem Orient: Wer mit dem Kopf im Nacken in den Himmel spuckt, bekommt die Spucke directement in die eigene Visage zurück geschleudert. All diese Menschen schämen sich für ihre Herkunft und ihre Abstammung so sehr, dass sie ausschließlich in der Negation derer Verheilung empfinden. Diese Menschen werden jedoch nur dann eine Zufriedenheit und Glückseligkeit empfinden, wenn sie sich, ihr Aussehen und ihre Abstammung akzeptieren und sich auf die Suche nach den positiven Seiten, die es immer gibt, begeben. Andernfalls wird diese Identitätskrise und Sinnsuche lebenslang andauern. In der Psychpathenpartei sind sie bisdato gut aufgehoben.
05.07.19
19:49
Ute Fabel sagt:
@ Harousch: Die ehemalige AfD-Politikerin Franziska Schreiber veröffentlichte 2018 ein Buch mit dem Titel „Inside AfD“, in welchem sie mit ihrer ehemaligen Partei abrechnete. Handelte es sich dabei vielleicht auch um einen ganz schwerwiegenden Fall von Coping? Wohl nicht, ebenso wenig wie im Fall der von ihnen dargestellten Islamkritikern. Es ist wirklich sehr platt, Ideologiekritik einfach als Persönlichkeitsstörung der Autoren abzutun.
07.07.19
15:37
Johannes Disch sagt:
Lassen wir es mal dahingestellt sein, ob es sich bei Leuten wie Abdel-Samad um einen Fall von "Coping" handelt. Man muss bei Abdel-Samad gar nicht mal die Psychologie bemühen. Es reicht, sich auf seine Bücher über den Islam zu konzentrieren. Diese erfüllen nicht einmal den Anspruch auf seriöse Populär-Lektüre. Sie sind einfach nur platt und fehlerhaft (beispielsweise der völlig unsinnige Begriff vom angeblichen "islamischen Faschismus"). Es ist oberflächlicher Kram für den deutschen Stammtisch.
09.07.19
9:29
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