Joachim Gauck

Gauck wirbt für mehr Toleranz in Richtung rechts

Altbundespräsident Joachim Gauck warnt vor einem neuen Nationalismus und wirbt zugleich für eine „erweiterte Toleranz in Richtung rechts“.

15
06
2019
Joachim Gauck
Alt-Bundespräsident Joachim Gauck © Ministério da Cultura/CC 2.0/flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Altbundespräsident Joachim Gauck warnt vor einem neuen Nationalismus und wirbt zugleich für eine „erweiterte Toleranz in Richtung rechts„. In einem „Spiegel“-Interview (Samstag) sagte er: „Der neue Nationalismus setzt die eigene Nation an erste Stelle und schürt Fremdenhass, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit.“ Es befremde ihn, wenn Politiker Unterstützung gewännen, „weil sie ohne jede Abstriche die eigene Nation ‚first‘ setzen und die ethnische, kulturelle und sexuelle Pluralität ablehnen, die Deutschland und andere europäische Staaten in Zeiten der Globalisierung unwiderruflich gewonnen haben“.

Zugleich warnte Gauck davor, zu schnell kritische Anfragen pauschal als „rechts“ zu charakterisieren und den Dialog abzubrechen. Er werbe bewusst für eine „erweiterte Toleranz in Richtung rechts. Wir müssen zwischen rechts – im Sinne von konservativ – und rechtsextremistisch oder rechtsradikal unterscheiden.“

Gauck: „Schluss mit Nachsicht“

Toleranz, so der Theologe weiter, sei auch eine Zumutung, denn „sie fordert viele – und auch mich – immer wieder heraus auszuhalten, was uns nicht gefällt. Und beispielsweise nicht jeden, der schwer konservativ ist, für eine Gefahr für die Demokratie zu halten und aus dem demokratischen Spiel am liebsten hinauszudrängen.“

Andererseits müsse man auch lernen, „mutiger intolerant zu sein“. Es sei „Schluss mit Nachsicht, wenn Menschen diskriminiert werden oder Recht und Gesetz missachten“. Toleranz enthalte „das Gebot zur Intoleranz gegenüber Intoleranten, gleichgültig ob sich diese politisch links oder rechts verorten.“

Zuwanderung nicht nur „Bereicherung“

Zum Thema Migration ergänzte Gauck, man müsse auch darüber reden können, „dass Zuwanderung in diesem Maße nicht nur Bereicherung ist“. Natürlich müsse ein verantwortlicher Politiker auch sagen: „Werdet nicht hysterisch, niemand nimmt euch euren Lebensraum, ihr könnt weiter eure Kirchen und Kneipen besuchen.“ Aber nicht ernsthaft aufzugreifen, was den Bürgern Sorgen mache „oder den jungen Frauen, die in der Kölner Silvesternacht unterwegs waren, ist ein Fehler“.

Vielleicht gehe die Gesellschaft, so Gauck, auch manchmal zu lax mit Regelverstößen um, „weil wir fortschrittlich sein wollen, liberal, anständig, demokratisch“. Probleme nicht anzusprechen, funktioniere aber nicht. Sie würden dennoch besprochen – „an den Stammtischen, in den Familien, am rechten und am linken Rand“. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Altbundespräsident Joachim Gauck sagt: Zuwanderung ist nicht nur „Bereicherung“ Da hat er wahrlich Recht, der Altbundespräsident. Zunehmend verhalten sich die Muslims wie eine Landplage. Wie werden wir, lieber Herr Gauss, diese Plagegeister jemals wieder los? Sollten wir diese Aufgabe den Islamkritischen Kopftuche-Entfernern überlassen? oder ist es zunächst die Aufgabe unserer gewählten Abgeordneten, den Muslims zu bändigen und zur friedlichen Vernunft zu bringen? Grus, Kritika Kritika meint Ohne Islam wäre Deutschland - in's Besondere für Frauen - wesentlich sicherer. Ohne Islam wäre die Welt wesentlich friedlicher.
16.06.19
0:45
Emanuel Schaub sagt:
Pardon;aber das mit den Kirchen und Kneipen passt ja nun wirklich zu vielen der "Bekennenden Christen"... gruß emanuel
17.06.19
10:50
Landpirat sagt:
Lieber Herr Gauck, während ihrer Amtszeit haben Sie die meiste Zeit mit Rotweinschlürfen, Schnitzelverschlingen und anderen schönen Dingen wie z.B. auch herzzerreißende Redenschwingen verbracht, während die braune Brühe schön vorglühte. Kein Wort zu rechtsextremistischen Aktivitäten und Sonstiges. Jetzt mit einem Lätzchen in der Hand bestückt schmieren Sie diesem Gesindel Honig ums Maul? Sie haben echt Nerven.
29.06.19
22:52